Ein Schriftsteller aus den Niederlanden hat in seiner ersten Kolumne für die „Welt“ eine herzerwärmende Ermahnung an Deutschland gestellt. Leon de Winter betont die Notwendigkeit eines selbstbewussten Deutschlands, das seine eigene Kultur weiterträgt und sich mit Fragen der Identität auseinandersetzt. Diese Thematik wird jedoch von manchen als „völkisch“ kritisiert, was wiederum auf den Verfassungsschutz wirkt.
De Winter erinnert daran, dass es ein deutsches Volk gibt – ebenso wie das sorbische oder kurdische Volk. Die Frage, warum deutsche Identität ausgerechnet als problematisch gesehen wird, bleibt offen. Er betont die historisch-kulturelle Identität Deutschlands und weist darauf hin, dass das Grundgesetz selbst das Wort „Volk“ zwölfmal verwendet.
Der Verfassungsschutz dagegen verfolgt die AfD wegen ihres Begriffs „völkisch“, obwohl ähnliche Aussagen von anderen Parteien wie der CDU zu finden sind. Angela Merkel hatte 2017 erklärt: „Das Volk ist jeder, der in diesem Land lebt.“ Im Gegensatz dazu postuliert Naika Foroutan, Direktorin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), dass das Land an sich niemandem gehört.
Die Frage nach dem Nationalmasochismus bleibt: Warum sollten Deutsche nicht als Volk gesehen werden können? Diese Diskussion wird weiterhin in der Politik geführt, während viele die Bedeutung historischer und kultureller Identität betonen.