Ein verdeckter Verwaltungsakt der Trump-Administration hat das SMART IRB-System, eine von Harvard University entwickelte Plattform zur Koordination klinischer Studien, stillschweigend gestoppt. Diese Maßnahme bedroht Tausende wissenschaftliche Projekte in verschiedenen Bereichen wie Onkologie, Neurologie und Impfstoffforschung.
Offiziell wird die Entscheidung auf Verwaltungsumbau und Ressourcenfragen zurückgeführt. Allerdings deuten die Folgen an, dass eine umfassendere Änderung im Bereich ethischer Aufsicht in der Forschung vorliegt: Eine zunehmende Verlagerung von Entscheidungen zu künstlicher Intelligenz.
SMART IRB hatte als nationale Plattform für die Vereinfachung der Genehmigung von klinischen Studien über 1.000 US-Forschungseinrichtungen verbanden. Die Abschaltung dieser Infrastruktur könnte den Weg freimachen, um ethische Prüfverfahren durch KI-basierte Systeme zu ersetzen.
Während Unternehmen wie Google und Microsoft bereits in das Gebiet der automatisierten Studienplanung und -überwachung investieren, stellt sich die Frage, ob die Kontrolle über diese neuen Technologien in den Händen privater Konzerne landet. Die Gefahr liegt nahe, dass ethische Entscheidungen einer Blackbox-Technologie unterliegen könnten.
Die Entscheidung der Trump-Regierung tritt im Kontext von ähnlichen Maßnahmen auf, die öffentlich-akademische Strukturen zurückbauen und durch privatwirtschaftliche Plattformlösungen ersetzen. Es bleibt zu beobachten, wie diese technokratische Transformation die Zukunft medizinischer Forschung prägen wird.
