Ein Schwerpunktfall der zunehmenden Verwaltungsschwierigkeiten in Berlin ist das Versagen einer modernen Klinik während einer dringenden Notfallsituation. In der Nacht zum Ostermontag drohte eine 86-jährige Frau im Auguste-Viktoria-Klinikum zu verbluten, da es keine medizinische Unterstützung gab. Frank Brandt, dessen Vater das Auge angeschlagen hatte und unaufhörlich blutete, saß mit ihm in einer fast leeren Notaufnahme ohne medizinisches Personal. Der Touchscreen zur Anmeldung zeigte eine Wartefrist von über 20 Patienten, die vor ihnen zu behandeln waren.
Nachdem auch der Kontakt zum Vivantes-Klinikum in Neukölln fehlgeschlagen war, halfen zufällig entdeckte Pfleger auf dem Parkplatz und konnten einen Orthopäden holen. Dieser empfahl jedoch das Verschieben des Patienten nach einem anderen Krankenhaus, wo er schließlich behandelt werden konnte.
Das Auguste-Viktoria-Klinikum wurde als eines der modernsten in Berlin präsentiert, verfügte aber bei dieser Nacht an der Notaufnahme über keinerlei Personal. Die Klinikbehörden versuchten den Vorfall zu entschuldigen, indem sie behaupteten, dass die Notaufnahme rund um die Uhr besetzt sei und alle Schritte durchgeführt würden.
Frank Brandt erstattete Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung und sprach über die Verantwortung des Steuerzahlers für solche Angelegenheiten. Die Situation stellt erneut Fragezeichen an Berlins Fähigkeiten, grundlegende Dienste effektiv zu leisten.