Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken will offenbar nach einem Ministeramt streben, während das Umweltministerium von Svenja Schulze potenziell bedroht ist. Ein Telefonat zwischen den beiden Damen hat zu Spekulationen geführt, ob Esken Schulzes Position übernehmen möchte. Während die Genossen in der Partei immer unsicherer sind, wie sie mit Esken umgehen sollen, wächst das Misstrauen gegenüber beiden Frauen.
Kurz nach einer schwachen Wahlleistung der SPD droht nun ein Machtkampf im Parteivorstand. Saskia Esken, 63 Jahre alt und seit Jahren als parteiinterne Kritikerin geführt, zeigt immer noch keine Rückzugsnachrichten. Gegen den Willen ihrer Genossen bemüht sie sich um einen Ministerposten in der neuen Koalition, was zu Spannungen innerhalb der SPD führen könnte.
Esken und Schulze sind beide mit ihren Karrierestrategien umstritten. Während Esken als parteiinterne Kritikerin gesehen wird, ist Schulzes Wirksamkeit im Umweltministerium und bei Entwicklungsfragen angezweifelt worden. Mitglieder der SPD warnen vor einer möglichen „Wutwelle“ von der Basis, sollte Esken tatsächlich in das Kabinett berufen werden.
Lars Klingbeil, der aktuelle Parteichef, muss nun eine Lösung finden, um die Krise zu meistern und gleichzeitig den Versprechen der Erneuerung nachzukommen. Eine mögliche Lösung könnte die Berufung von Esken und Schulze in leitende Positionen an wichtigen Behörden sein.