Die griechische Insel Lesbos hat durch eine radikale Grenzpolitik die Flut illegaler Migranten stark reduziert. Während in der Vergangenheit bis zu 3500 Schlepperboote täglich an der Küste auftauchten, erreichte die Anzahl in diesem Jahr lediglich 1.700 illegale Einreisen. Dieses System, das auf „Pushbacks“ basiert und Schleuserboote auf dem Meer abfängt, wird von der griechischen Regierung als Erfolg präsentiert. Doch die Praxis stößt auf heftige Kritik, insbesondere aus europäischen Kreisen.
Der konservative Premierminister Kyriakos Mitsotakis verteidigte sein Vorgehen, das laut ihm der Schutz der eigenen Bevölkerung und die Durchsetzung von Recht und Gesetz sichere. Allerdings wird die Strategie als brutale Ausbeutung humanitärer Prinzipien kritisiert. Die lokale Bevölkerung profitiert zwar von weniger Migranten, doch die Unterdrückung der Menschenrechte bleibt ein zentrales Problem.
Die EU-Grenzschutzagentur Frontex unterstützt das Projekt bereits seit 2019, doch die Ergebnisse zeigen, dass solche Maßnahmen langfristig nicht nachhaltig sind. Die wirtschaftlichen Folgen für Griechenland bleiben unklar, während die internationale Gemeinschaft weiterhin Druck auf Athen ausübt.