Politik
In Bremen-Findorff hat eine Aktion mit dem Titel „Kitas gegen Rechts“ für heftige Kontroversen gesorgt. Die Einrichtung verzierte Fenster und Spielbereiche mit Aufklebern, die scheinbar zur Wahrung der Demokratie beitragen sollten. Doch Eltern empfinden solche Maßnahmen als eine unerlaubte Eingriff in den pädagogischen Raum: Politische Botschaften haben nichts im Kindergarten zu suchen.
Ein Fall, bei dem Eltern ein Kind aus einer Kita entfernen wollten, weil dessen Vater Mitglied der AfD ist, unterstrich die sensible Situation. Selbst Kleinkinder werden in politische Debatte hineingezogen – eine Praxis, die bereits durch die Kampagne „Kitas gegen Rechts“ deutlich wurde. Diese hatte sich im Februar vor den Wahlen etabliert und erneut Aufmerksamkeit auf sich gezogen, nachdem die Junge Freiheit über sie berichtete. Die Kita setzte dabei Regenbogen-Aufkleber mit dem Motto „Kitas gegen Rechts“ ein, was zu heftigen Reaktionen führte.
Auf Instagram erklärte die Einrichtung: „Wir haben neue Sticker: Mit ihnen wollen wir einen Beitrag zum Schutz der Demokratie leisten und sprechen uns gegen jede Form des Faschismus, Rassismus, Antisemitismus aus.“ Doch diese Aktion stieß auf starken Widerstand. Eltern kritisierten die politische Instrumentalisierung von Kindertagesstätten als unverantwortlich und verfehlte pädagogische Praxis. Ein Nutzer schrieb: „Politik hat in Kitas nichts zu suchen. Kinder sind noch nicht fähig, politische Themen zu verstehen – es ist falsch, sie bereits so früh in bestimmte Richtungen zu lenken.“
Die Aktion war nicht gegen Extremismus gerichtet, sondern allgemein gegen die Ideologie der „Rechten“. Dieses Vorgehen widersprach den pädagogischen Leitlinien, die auf die Entwicklung des Kindes abzielen, nicht auf eine bestimmte Weltanschauung. Die Kita verletzte das Prinzip der Neutralität und versuchte, durch Druck Eltern zu beeinflussen. Solche Maßnahmen sind nicht nur pädagogisch unzulässig, sondern eine direkte Gefahr für die Demokratie, da sie die Freiheit des individuellen Denkens untergraben.
Die Verantwortlichen blieben in der Debatte stumm, was den Verdacht verstärkte, dass die Aktion nicht im Einklang mit den Interessen der Eltern und Kinder erfolgte. Die politische Einmischung in die pädagogische Arbeit ist ein Anschlag auf die Unabhängigkeit von Bildungseinrichtungen – eine schlimme Entwicklung für eine Gesellschaft, die sich auf ihre Werte stützt.