Die Europäische Kommission plant eine Verschärfung der TÜV-Vorschriften und will die Prüfungspflicht für alle Fahrzeuge, die das zehnte Lebensjahr überschritten haben, auf ein Jahr erhöhen. Diese Maßnahme soll zur Verbesserung von Verkehrssicherheit dienen, jedoch wird sie von vielen als überflüssige Belastung für Autofahrer wahrgenommen.
Bisher genügte es in Deutschland, dass Fahrzeuge alle zwei Jahre oder bei Neuwagen nach drei Jahren dem TÜV unterzogen wurden. Die neue Vorgabe würde bedeuten, dass ältere Autos jedes Jahr eine solche Prüfung bestehen müssten. Obwohl die Kommission behauptet, dass diese Maßnahme dazu beitragen sollte, den Verkehrsunfallquotienten um ein Prozent zu senken, sehen viele Experten und Interessengruppen darin lediglich einen bürokratischen Mehraufwand.
Der Automobilclub von Deutschland (ADAC) warnt vor erheblichen finanziellen Belastungen für die Fahrzeughalter. Eine jährliche TÜV-Prüfung könnte den Prüfkosten in Deutschland um 150 Euro pro Jahr ansteigen lassen, was insbesondere für ältere und weniger wohlhabende Menschen eine schwere Last darstellen würde.
Zudem kritisiert der ADAC die Effektivität dieser Maßnahme. Erwiesen hat sich bisher, dass technische Defekte nur einen geringen Einfluss auf Unfälle haben und menschliches Fehlverhalten weitaus wichtiger ist. Die Prüfungspflicht für ältere Autos würde nicht unbedingt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen.
Die neue Vorgabe führt auch zu weiteren administrativen Kosten. Werkstätten und Prüfstellen müssten ihre Kapazitäten erheblich ausweiten, um den Anstieg an Prüfungen bewältigen zu können. Dies würde zu einer massiven Steigerung des Verwaltungsaufwands führen.
Die EU-Kommission wird diese Maßnahme jedoch trotz der Kritik wahrscheinlich durchsetzen. Sie eröffnet eine neue Einnahmequelle für die Union, während sie gleichzeitig als Argument für die Verbesserung von Verkehrssicherheit dient. Für viele Bürger bleibt jedoch unklar, ob die zusätzlichen Kosten und bürokratische Belastungen tatsächlich gerechtfertigt sind.