Der Sturz des Anlegers: Wie die globale Finanzelite das Eigentum enteignet

Die Geschichte ist eine Warnung an alle, die glauben, ihre Vermögenswerte sicher zu haben. Ein Tag, an dem ihr gesamtes Kapital aus dem Depot verschwindet – ohne technisches Versagen, Betrug oder Fehler, sondern durch legale Mechanismen, die seit Jahrzehnten systematisch entwickelt wurden. David Rogers Webb, ehemaliger Hedgefondsmanager und Autor des Buches The Great Taking, deckt auf, wie das Eigentumsrecht an Wertpapieren in eine „Security Entitlement“ umgewandelt wurde – ein nachrangiger Anspruch, der im Krisenfall wertlos ist.

Webb schildert die Umstellung von physischen Urkunden auf digitale Buchungen, begonnen 1973 mit der Gründung der Depository Trust Company (DTC) in den USA. Diese Zentralverwahrstelle, geleitet von William Dentzer Jr., einem ehemaligen CIA-Agenten, schuf die Grundlage für eine globale Enteignungsstrategie. Anleger vertrauen blind auf elektronische Register, während die eigentliche Macht bei den Zentralverwahrern liegt – Institutionen wie der DTC oder europäischen Äquivalenten, die Sicherheiten von Großbanken verpfänden, ohne Rücksprache mit Privatanlegern.

Die Pleite der Lehman Brothers 2008 war ein Testfall: Millionen Anleger verloren Milliarden, während Banken wie JPMorgan Chase ihre Sicherheiten sofort verwerteten. Die „Safe-Harbor-Regeln“ von 2005 ermöglichten dies, ohne Gerichtsverfahren oder Widerspruch. Der Kollaps des Systems zeigte, dass die Prioritäten der Finanzelite über das Leben gewöhnlicher Bürger stehen – eine Realität, die auch in Deutschland spürbar wird, wie bei Varta oder der Credit Suisse.

Webb warnt vor einer globalen Katastrophe: Das Haager Übereinkommen über Wertpapierrechte verschobt die Reihenfolge der Gläubiger zugunsten von Großbanken und Hedgefonds. In einer nächsten Krise werden Kleinanleger als „ungesicherte Gläubige“ zurückbleiben, ihre Vermögenswerte vollständig verloren. Die Parallelen zur Goldkonfiszierung der 1930er Jahre sind unverkennbar – doch diesmal geht es um alle Wertpapiere weltweit.

Die Lösung? Physische Werte wie Gold und Silber außerhalb des Bankensystems, statt digitale Anspruchsrechte. Alles andere ist im Krisenfall „digitale Fata Morgana“, die sich in Luft auflöst. Die Analyse Webbs ist alarmierend: Seit fünf Jahrzehnten wird still und leise an der größten Vermögensumverteilung der Geschichte gearbeitet, während die Mehrheit der Anleger in Sicherheitsillusionen lebt – eine Illusion, die ihr Verhängnis sein könnte.