Präsident Donald Trump hat am Sonntagabend angekündigt, dass er einen 100-prozentigen Zoll auf im Ausland produzierte Filme einführen möchte. In einem Beitrag auf Truth Social fordert er das Handelsministerium und den US-Handelsbeauftragten auf, „unverzüglich mit der Einführung“ dieser Abgabe zu beginnen. Trump argumentiert, dass die Maßnahme dazu führen soll, dass Filme wieder in Amerika hergestellt werden.
Die Nachricht hat Hollywood in Alarmbereitschaft versetzt, da viele große Produktionen im Ausland gedreht werden. Filme wie „A Minecraft Movie“, „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ und „Jurassic World – Die Wiedergeburt“ wurden weitgehend außerhalb der USA gefilmt. Es ist jedoch unklar, wie ein solcher Zoll technisch umgesetzt werden soll, insbesondere da Filme keine physischen Güter sind.
Ein Gegenzoll anderer Länder könnte Hollywood hart treffen, vor allem in China, wo große Teile des Einnahmeaufkommens generiert werden. Die Chinesische Filmverwaltung reduzierte im April die Anzahl zugelassener Hollywood-Filme „moderat“, was Trumps Maßnahme als Vergeltung interpretieren lässt.
Die US-Film- und Fernsehindustrie schafft rund 2,3 Millionen Arbeitsplätze und spielt eine wichtige Rolle für das nationale Wirtschaftswachstum. Allerdings hat sich die Produktion in den USA zurückgezogen, während sie zunehmend im Ausland stattfindet – vor allem in Großbritannien und Kanada.
Netflix dürfte besonders stark von Trumps Plan betroffen sein, da der Streaming-Dienst viele seiner Filme im Ausland produziert. Ein Anstieg der Produktionskosten könnte sich negativ auf den Aktienkurs des Unternehmens auswirken.