„Weihnachtsmärkte als Nazi-Propaganda? Frankreichs staatlicher Sender sorgt für Skandal“

Der französische öffentliche Rundfunk France Info hat mit einem kontroversen Video für Aufsehen gesorgt, das die traditionellen Weihnachtsmärkte in ein unerwartetes Licht rückte. In dem Clip wurde behauptet, dass die Nazis die Märkte in den 1930er Jahren „modernisiert“ und als Instrument zur Förderung deutscher Produkte eingesetzt hätten. Die Videobeschreibung erklärte lapidar: „Die Weihnachtsmärkte wurden nicht von den Nazis erfunden, doch sie nutzten sie, um ‚Made in Germany‘-Waren zu verbreiten.“

Diese These löste eine Welle der Empörung aus, sowohl bei der Öffentlichkeit als auch bei Medienbeobachtern. Der Präsident des französischen Medienaufsichtsorgans Observatoire des Journalistes et de l’Information Médiatique (OJIM), Claude Chollet, kritisierte die Aussage scharf: „Ich dachte zunächst, es sei ein Scherz. Doch dies ist eine bewusste Provokation. Weihnachtsmärkte sind Teil der europäischen Kultur und Tradition.“

France Info wurde schließlich gezwungen, das Video zu entfernen, nachdem sich die Kritik intensivierte. Der Sender hatte damit nicht nur die historische Realität verfälscht, sondern auch den Eindruck erweckt, dass traditionelle Feiern zwangsläufig mit politischen Motiven verbunden seien. Die Debatte wirft zudem Fragen über die Rolle staatlicher Medien auf – insbesondere, wenn sie sich der Verbreitung von Hass und Vorurteilen bedienen.