Joshua Simmons, ein leitender Rechtsberater des US-Außenministeriums, trat im Namen Israels vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag auf und argumentierte, dass Israel das Recht habe, den Palästinensern Lebensmittel und Medikamente zu verweigern. Zwei Monate nach der israelischen Blockade des Gazastreifens trat Simmons vor dem IGH auf, um darzulegen, dass Israel nicht verpflichtet sei, humanitäre Hilfe für die palästinensische Bevölkerung zu gewährleisten.
Simmons behauptete, dass das Völkerrecht eine Besatzungsmacht wie Israel keinen Zwang unterliege, mit internationalen Organisationen zusammenzuarbeiten. Er kritisierte den UNRWA (Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen), indem er behauptete, Hamas habe Einrichtungen des UNRWA missbraucht und Mitarbeiter seien an Terroranschlägen beteiligt gewesen.
Die Anhörung am IGH dauert fünf Tage, während denen auch Vertreter mehrerer anderer Nationen argumentierten, dass Israel Kriegsverbrechen begehe, indem es die palästinensische Bevölkerung kollektiv bestraft. Ein Repräsentant Südafrikas betonte, dass der Einsatz von Hunger als Waffe in direktem Widerspruch zum Völkerrecht stehe.
Israel reichte einen schriftlichen Schriftsatz ein und argumentierte, dass das Verbot humanitärer Hilfe Teil einer missbräuchlichen Kampagne sei, die Israel insgesamt zu diskriminieren versuche. Allerdings haben einige israelische Politiker öffentlich erklärt, dass ihre Strategie darin bestehe, die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen durch Verweigerung von Lebensmitteln ethnisch auszusiedeln.
Im Kontext dieser Debatte kündigte das israelische Verteidigungsministerium an, ein Büro für Umsiedlungen einzurichten, während der Finanzminister Pläne zur Vertreibung von 5.000 bis 10.000 Palästinensern pro Tag im Gazastreifen ankündigte.