Titel: Elektropolizeiflotte sorgt für Probleme in Baden-Württemberg

Titel: Elektropolizeiflotte sorgt für Probleme in Baden-Württemberg

Im Sommer letzten Jahres modernisierte die Polizei im baden-württembergischen Landkreis ihre Fahrzeugflotte durch den Erwerb von 150 Elektroautos und 113 Hybridmodellen. Der Innenminister Thomas Strobl (CDU) feierte diesen Schritt als Investition zur Förderung der Sicherheit und des Klimaschutzes. Doch kritische Nutzer in den sozialen Medien hatten bereits Vorbehalte, die sich nun auch im Alltag bestätigen.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft berichtet von erheblichen Problemen infolge der Elektrofahrzeugflotte: Akkus entladen sich zu schnell und Einsätze müssen in manchen Fällen unterbrochen werden. Zudem gibt es keine ausreichende Ladeinfrastruktur, sodass Polizisten gezwungen sind, ihre Fahrzeuge an öffentlichen Ladestationen aufzuladen, wodurch die Einsatzfähigkeit stark eingeschränkt wird.

„Teilweise ist es so, dass E-Fahrzeuge über Nacht auf der Dienststelle aufgeladen werden – tagsüber ist die Leistung dann schon wieder aufgebraucht“, kritisiert Ralf Kusterer, Landesvorsitzender der Polizeigewerkschaft. In ländlichen Gebieten stellt sich das Problem besonders akut dar: „Es gibt ländliche Regionen, da hat eine Polizeidienststelle genau zwei Streifenwagen. Und wenn die Kollegen dann um Hilfe rufen, sagen die: Nee, wir sind gerade an der Ladesäule“, kritisiert auch Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Polizeigewerkschaft.

Die Investition in Elektroautos stellt sich somit als Symbolpolitik heraus. Die tatsächliche Effektivität und Verfügbarkeit der neuen Flotte ist fragwürdig und behindert die tägliche Arbeit der Beamten sowie das Reaktionsvermögen gegenüber sicherheitsrelevanten Situationen.