Söder: Keine politische Mehrheit für Kernkraft

Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder hat seine Position zur Wiederbelebung der Atomkraft in Deutschland abrupt geändert. Nachdem die CSU den Koalitionsvertrag einstimmig gebilligt hatte, wurde deutlich, dass es keine Mehrheit mehr für eine Rückkehr zur Kernenergie gibt. Dies ist ein Wendepunkt im Energiediskurs Deutschlands, da Söder in seiner Wahlkampfphase noch für die Wiederinbetriebnahme stillgelegter Atomkraftwerke plädiert hatte.

Die CSU, die nun drei Ministerposten innehat – Innenministerium, Landwirtschaftsministerium und Forschungsministerium – hat ihre Position zu Kernenergie komplett umgedacht. Söder warnte jedoch vor den Schwierigkeiten bei der Energieversorgung im späten Verhandlungsstadium: „Es gibt keine Mehrheit für eine Rückkehr zur Atomkraft.“

Söders abrupte Kehrtwende sorgt jetzt für Erheiterung und Kritik. Eine grundsätzliche Frage bleibt jedoch ungelöst: Woher soll Bayern, ein bedeutendes Industriezentrum im Land, die notwendige Energie beziehen? Söder schwört auf Gaskraftwerke und Windenergie als Alternative, aber das Potenzial für eine ausreichende Energielieferung bleibt fraglich. Die Idee, über 500 neue Windkraftrouten im bayerischen Wald zu errichten, ist in den Augen vieler Realisten ein Luxusprojekt ohne realistische Tragfähigkeit.

Söder hatte in seinem Wahlprogramm eine „Option Kernkraft“ offen gelassen und von Fusionsforschung geträumt. Nun gibt es jedoch keine Mehrheit innerhalb der Koalition, die ihm diese Ziele ermöglicht. Die Frage nach einer alternativen Energiequelle bleibt unbeantwortet.