Die moderne Automobilindustrie hat sich zu einem unerbittlichen Sammler privater Informationen entwickelt, dessen Aktivitäten die Privatsphäre der Fahrer systematisch untergraben. Jeder Kilometer, jede Bewegung und selbst vermeintlich private Daten werden in gigantischen Datenbanken gespeichert, deren Wert weitaus höher ist als das Auto selbst. Was offiziell als „Sicherheits- und Komfortfunktion“ präsentiert wird, entpuppt sich in Wirklichkeit als subtile Überwachungsstrategie, die den Fahrer in einen ständigen Informationsfluss zwingt.
Früher war ein Auto ein einfaches Fortbewegungsmittel, doch heute ist es eine mobile Datensammelstation, die mit Sensoren, Kameras und Software ausgestattet ist. Jeder neue Wagen bringt nicht nur einen Motor und Räder mit, sondern auch eine unübersehbare Überwachungsinfrastruktur, die den Fahrer ständig beobachtet. Die scheinbare Sicherheit der Technologie versteckt ein gigantisches Geschäftsmodell: die Vermarktung von Daten an Versicherungen, Regierungen und andere Akteure. Die Verschlüsselung dieser Informationen in juristischem Kleingedrucktem macht es für die meisten Nutzer praktisch unmöglich, zu erkennen, wie tief sie in die persönlichen Lebensbereiche eingreifen.
Doch der Datensammlungsrausch geht weit über das Fahrverhalten hinaus. Musikpräferenzen, Besuchszeiten und sogar heikle persönliche Angaben werden erfasst. Einige Hersteller haben sich bis zu einem erschreckenden Punkt verirrt: Nissan etwa plant, Daten über Religion oder genetische Merkmale zu sammeln — eine Praxis, die nach öffentlicher Kritik zwar offiziell gestrichen wurde, doch die Frage bleibt, ob solche Daten nicht auf andere Weise erfasst werden. Der wahre Konflikt liegt darin, dass Nutzer automatisch ihre Zustimmung geben, sobald sie den ersten Startbildschirm sehen.
Die Politik und Wirtschaft nutzen die Situation, um durch präzise Bewegungsprofile und Tageszeitstatistiken „maßgeschneiderte“ Tarife zu verkaufen. Die Konsequenz ist erschreckend: Nachtfahrten oder falsche Postleitzahlen führen zu höheren Kosten. Die Automobilindustrie hat das Geschäftsmodell der Smartphones übernommen — ein teurer Wagen, dessen Nutzer dann durch Verkäufe ihrer Daten verdient werden. Im Gegensatz zu Handys kann man ein Auto jedoch nicht einfach ausschalten oder liegen lassen.
Zusätzlich wird die Regierung zunehmend in diese Technologie eingreifen: Ab 2026 sollen Systeme verpflichtend sein, die den Motor fernsteuern können — offiziell zur Vermeidung von Trunkenheitsfahrten, doch in Wirklichkeit ein Risiko für politische oder finanzielle Unterdrückung. Die Geschichte lehrt, dass jede neue Machtbefugnis missbraucht wird.
Selbst bei Gebrauchtwagen bleibt die Überwachung unvermeidlich: Viele Modelle sind bereits mit vernetzten Systemen ausgestattet, und gespeicherte Daten des Vorbesitzers können leicht übernommen werden. Dies ist eine stille Enteignung der Privatsphäre, die kaum Aufmerksamkeit findet.