Japan droht mit Verkauf von US-Staatsanleihen als Handelsdruck

Japans Finanzminister Katsunobu Kato hat in einer TV-Sendung andeutete, dass Japan seine beträchtliche Bestände an US-Staatsanleihen im Wert von etwa 1,1 Billionen US-Dollar als Druckmittel einsetzen könnte, um die Handelsbeziehungen mit den USA zu beeinflussen. Diese Aussage, getroffen am 2. Mai 2025, hat erhebliche Diskussionen ausgelöst und verdeutlicht die Abhängigkeiten zwischen beiden Ländern.

In der TV-Sendung von TV Tokyo wurde Kato gefragt, ob Japans Politik, seine US-Staatsanleihen nicht zu verkaufen, ein Instrument in den Handelsverhandlungen mit den USA sein könnte. Er antwortete: „Diese Karte existiert.“ Obwohl er betonte, dass der Hauptzweck dieser Bestände darin bestehe, Liquidität für Yen-Interventionen sicherzustellen, klang seine Andeutung wie eine Drohung.

Die hohen Zölle, die von Donald Trump verhängt wurden und die japanische Automobilindustrie belasten, haben zu diesen Andeutungen geführt. Premierminister Shigeru Ishiba bezeichnete diese als „absolut inakzeptabel“. Kato machte deutlich, dass auch die USA ohne die massiven Aufkäufe von Staatsanleihen durch andere Länder ihre exzessive Neuverschuldung kaum finanzieren könnten.

Sollte Japan einen bedeutenden Teil seiner 1,1 Billionen US-Dollar an US-Staatsanleihen verkaufen, könnte dies die US-Zinsen in die Höhe treiben und die globalen Finanzmärkte erschüttern. Dies würde die Kreditkosten für die US-Regierung, Unternehmen und Verbraucher erhöhen und könnte Hauskäufer sowie Unternehmen belasten.

Insofern ist es fraglich, ob Japan tatsächlich einen solchen Schritt gehen würde, da auch Japan auf die US-amerikanischen Finanzmärkte angewiesen ist. Selbst China, welches ebenfalls enorme Mengen an US-Staatsanleihen besitzt, bringt solche Drohungen nur ab und an auf den Tisch.