Der Kirchentag als Relevanzsimulation: Kontroverslosigkeit und Selbstdiskreditierung

Auf dem 39. Evangelischen Kirchentag in Deutschland zeigte sich ein Mangel an kontroversem Diskurs und echter Religiosität. Prominente Gäste wie Angela Merkel und Olaf Scholz standen im Mittelpunkt, doch ihre Auftritte wurden von Kritikern als unbedeutend und selbstdarstellend bewertet. Bodo Ramelow präsentierte eine jungen Neugetauften das Evangelium in einem Monolog, der selbstkritische Diskussion unterband.

Der Kirchentag versuchte seine Relevanz durch die Einladung von Politikern und Künstlern zu bestätigen, doch entpuppte sich dies als Selbstbetrug. Die Veranstaltung widmete sich eher sozialen Themen wie Gendergap, Antifeminismus und Queer-Fragen ohne kritische Perspektiven einzubinden. Themen wie Menschenhandel und Prostitution wurden nur im Kontext des Mainstreams thematisiert, was die theologische Position der Kirche in Frage stellte.

Ein Podium zur Abtreibungsdebatte schloss Vertreter der Lebensrechtsbewegung aus, während sich andere kritisch geartete Themen auf dem Programm befanden. Die Diskussionen über Klimaschutz und Planetary Health Diet zeigten ein fehlendes theologisches Fundament.

Die acht angenommenen Resolutionen waren wenig religiös und oft politisiert. Themen wie das Nahostkonflikt wurden durch selektive Wahrnehmung missverstanden, was den Eindruck verstärkte, dass der Kirchentag eher eine Echokammer als ein Ort für kritische Diskussionen ist.

Insgesamt erweist sich der Evangelische Kirchentag als Veranstaltung ohne echte religiöse Tiefe und kontroverse Diskussionen. Er versucht seine Relevanz durch politisches Engagement zu bestätigen, was jedoch eher zu Selbstdiskreditierung führt und den Niedergang der evangelischen Kirche unterstreicht.