Aufregung um Bill Gates und McDonald’s Aktien
In den letzten Tagen sorgt ein Bericht für Aufsehen, der behauptet: „Bill Gates kauft McDonald’s – ist das ein cleverer Schachzug?“ Dies war die Schlagzeile des angesehenen Magazins Der Aktionär, das offensichtlich nicht mit den Konsequenzen einer solchen Behauptung gerechnet hat. In den USA sind die Aktienportfolios der wohlhabenden Persönlichkeiten öffentlich zugänglich, basierend auf den sogenannten 13F-Meldungen, die diese Offenlegung vorschreiben. In diesem Kontext fiel dem Magazin auf, dass der Bill & Melinda Gates Foundation Trust in der letzten Quartalsperiode fast 335.000 Anteile von McDonald’s im Wert von 97 Millionen Dollar erwarb. Der Autor des Artikels, Lukas Meyer, spricht von einem „komplett neuen Investment“ – und das ist missverständlich.
Man könnte annehmen, Meyer erhält viel Zuspruch von seinen Kollegen, denn dieser Artikel wird sicherlich ein großes Publikum anziehen. Andererseits wäre es journalistisch sinnvoller gewesen, einen präziseren und weniger irreführenden Titel zu wählen und etwas tiefgründiger zu recherchieren. Es ist wichtig zu wissen, dass der Kauf von Aktien keine Übernahme eines Unternehmens bedeutet. Der Begriff „kaufen“ ist hier lediglich ein Synonym für die Investition in einen bestimmten Aktienwert, was auch bedeutet, dass man nur eine einzige Aktie eines Unternehmens erwerben könnte.
Bill Gates hat im Laufe der Jahre wiederholt Aktien von McDonald’s gekauft und verkauft. Wäre Meyer dem Thema nachgegangen, hätte er herausgefunden, dass Gates erstmals im Jahr 2007 in die Aktien von McDonald’s investierte. Ende 2014 trennte er sich jedoch von all seinen Anteilen, insgesamt 10,9 Millionen Aktien, und erzielte dabei erhebliche Gewinne. Interessant bleibt, dass er seine Anteile für 88-97 US-Dollar pro Stück verkauft haben soll, während der tatsächliche Wert zu dieser Zeit bei rund 300 US-Dollar lag. Das wirft Fragen auf: Handelt es sich um ein verlustbringendes Geschäft oder eventuell um falsche Angaben in den 13F-Daten?
Aktuell hält Gates etwa 335.000 McDonald’s Aktien im Wert von 97 Millionen US-Dollar, die er Ende 2024 erwarb. Die Marktkapitalisierung der McDonald’s Aktie beträgt zurzeit 221 Milliarden US-Dollar, was Gates’ Einfluss auf Unternehmen in Bezug auf Mehrheitsverhältnisse als unbedeutend erscheinen lässt. Selbst zu Zeiten, in denen er 10,9 Millionen Aktien besaß, war sein Einfluss kaum erwähnenswert.
Außerdem geht Gates geschäftlichen Beziehungen zu McDonald’s nach. Auf seiner Farm in Washington baut er Kartoffeln an, die zur Herstellung von Pommes Frites für die Fastfood-Kette verwendet werden. Er hat öffentlich seine Vorliebe für das Unternehmen erklärt und versucht möglicherweise, ein Bild der Bescheidenheit zu vermitteln. Zudem gibt es seit Jahren das Gerücht, er besitze eine „Goldene McDonald’s Karte“, die ihm weltweiten kostenlosen Zugang zu den Filialen gewährt. Diese Erzählungen scheinen eher im Bereich Public Relations und Marketing verankert zu sein.
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