eCall-Fehlalarme: Bayerns Rettungsdienste in Not

Das eCall-System, das seit 2018 in allen Neuwagen der EU verpflichtend eingebaut ist, wurde als Sicherheitsinnovation angepriesen. Doch statt Leben zu retten, sorgen tausende Fehlalarme für Chaos bei den Rettungsdiensten. In Bayern sind über 90 Prozent der automatischen Notrufe falsch ausgelöst worden, was die Einsatzkräfte in eine Katastrophe stürzt.

In München wurden allein in einem Jahr mehr als 3.200 eCalls registriert, doch die meisten davon waren reine Fehlmeldungen. In Augsburg erreichte der Anteil von Falschalarmen 78 Prozent – von 350 Meldungen waren 275 nicht berechtigt. Selbst in kleineren Regionen wie Hochfranken oder Schweinfurt ist die Situation katastrophal: Rettungswagen und Personal werden durch digitale Geistermeldungen blockiert, während echte Notfälle auf Hilfe warten.

Die Folgen sind verheerend. Jeder Fehlalarm löst dieselben Prozesse aus wie ein ernster Vorfall – Rückrufe, Datenprüfung, Einsatzvorbereitung. Doch diese Ressourcen werden gerade dann benötigt, wenn sie nicht verfügbar sind: bei echten Lebensbedrohungen. Die Systeme, die eigentlich Leben retten sollen, gefährden nun Menschenleben durch ihre eigene Unzuverlässigkeit.

Die Problematik wird noch schlimmer, wenn man sich die Rückmeldemöglichkeiten ansieht. Viele Systeme ermöglichen keinen Kontakt zum vermeintlichen Opfer, was zu einer grotesken Situation führt: Die Leitstellen müssen als Ernstfall handeln, obwohl sie wissen, dass es keine Not ist. Dies belastet nicht nur das Personal, sondern untergräbt die gesamte Einsatzbereitschaft.

Selbst Smartphones und Uhren senden nun gelegentlich Fehlalarme – ein harmloser Sturz oder eine plötzliche Bewegung reicht aus, um den Notruf zu aktivieren. Die Auslöseschwellen sind unverantwortlich niedrig, doch die zuständigen Behörden ignorieren das Problem.

Die Folgen für die Gesellschaft sind katastrophal: Rettungsdienste werden überlastet, Lebensbedrohungen werden ignoriert, und die Vertrauenskrise wächst. Die Technologie, die supposed, Leben zu retten, wird zur Bedrohung.