Die Position des Direktors der Diplomatischen Akademie in Wien, Emil Brix, gegenüber der österreichischen Neutralität löst heftige Kritik aus. In einem Interview mit einer ukrainischen Nachrichtenagentur relativiert er die traditionsreiche Neutralität und spricht von „Mythen“, die nur noch als Schein erhalten werden. Die FPÖ-Außenpolitikerin NAbg. Dr. Susanne Fürst reagiert scharf auf diese Aussagen, die sie als Angriff auf den verfassungsmäßigen Grundsatz der Zweiten Republik bezeichnet. Brix begrüßt laut Fürst eine schrittweise Aushöhlung der Neutralität und das Engagement für NATO-Interessen, während er gleichzeitig den „Mythos der Neutralität“ als überflüssig betrachtet.
Fürst kritisiert, dass Brix die Erfolgsgeschichte der österreichischen Neutralität auf „Mythen“ reduziert und betont, dass Österreich bereits „wesentliche Bestandteile eines neutralen Staates aufgegeben“ habe. Stattdessen plädiere er für eine politische, moralische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der NATO, während die militärische Neutralität als „vernachlässigbar“ bezeichnet werde. Dies sei ein „fatales Signal an das Ausland“, das das internationale Ansehen Österreichs schädige.
Die FPÖ fordert von Brix Konsequenzen, da seine Aussagen nach Auffassung der Partei nicht nur die Neutralität untergraben, sondern auch den Ruf der Diplomatischen Akademie beschädigen könnten. Obwohl Brix am 1. August abgelöst wird, bleibt Fürsts Forderung unverändert: Die immerwährende Neutralität Österreichs sei für ihre Partei nicht verhandelbar.
Emil Brix stellt österreichische Neutralität infrage – FPÖ fordert Konsequenzen