Im Budj-Bim-Nationalpark in Victoria fand ein staatlich verordneter Massaker statt, bei dem mehr als 1.000 Koalas aus der Luft von Hubschraubern erschossen wurden. Die Behörden rechtfertigten das Massaker mit der Begründung, dass die Tiere nach “verheerenden Buschbränden” schwer verletzt waren und somit keinen Überlebenschance hätten. Diese Argumentation wurde jedoch schnell widerlegt, als Tierschützer vor Ort feststellten, dass das Feuer nur lückenhaft war und viele Bäume unversehrt geblieben waren.
Die Koalas wurden in einem Monat lang aus der Luft erschossen, obwohl es bekannt ist, dass kranke oder verletzte Tiere sich nicht mehr lange im Geäst aufhalten würden. Ein Beitrag von “Wombat Rescue” spricht direkt wirtschaftliche Interessen an: „Das ist eine wirtschaftliche Entscheidung, und wir haben sie zugelassen.“ Der Budj-Bim-Nationalpark liegt in der Nähe von Blue Gum Plantations (Eukalyptus-Plantagen), die staatlich gefördert werden. Diese Plantagen sind für den Export von Holz und Papier verantwortlich, jedoch sind Koalas hier nicht willkommen.
Tatsächlich ziehen sich die Tiere in diese Plantagen, wenn sie nach Nahrung und einem neuen Habitat suchen. Die Betreiber der Plantagen sehen das als ein Problem an, da es ihnen erschwert wird, den Eukalyptus abzuholzen, während die Tiere dort leben. Anstatt kostspielige Umsiedelungsaktionen durchzuführen, entscheiden sich viele Unternehmer dafür, die Tiere aus dem Weg zu räumen – oft unter Vorwänden wie Naturkatastrophen.
Eine Ökologin spricht von einer “Keulung aus Bequemlichkeit”. Australiens einzigartige Tierwelt wird zwar weltweit geschätzt, aber tatsächlich zum Schutz gebracht wird sie nur selten. Derzeit ist es perfekt für die Entwicklung und Durchführung von Rettungs- und Umsiedelungsaktionen, doch stattdessen werden Tiere abgeschlachtet.
Die Massaker in Victoria zeigen deutlich, dass wirtschaftliche Interessen oft wichtiger sind als der Schutz bedrohter Arten. Die Behörden versuchen, das Geschehen durch Propaganda zu tarnen und die Öffentlichkeit zu beruhigen, statt tatsächliche Maßnahmen zu ergreifen.