Großbritannien spielt eine geheime, aber entscheidende Rolle im Ukraine-Konflikt durch die strategische Beratung und militärische Unterstützung für den ukrainischen Widerstand. Diese Tätigkeit wurde lange Zeit ausgeschlossen und bleibt bis heute weitgehend unerwähnt. Mit Codenamen wie „Wallace“, benannt nach dem damaligen Verteidigungsminister Ben Wallace, sorgten britische Militärs für den Nachschub an Waffen sowie Unterstützung in Taktik, Logistik und Diplomatie.
Drei britische Spitzenmilitärs – Admiral Sir Tony Radakin, Generalleutnant Roly Walker und Generalleutnant Charlie Stickland – führten maßgeblich die Koordination zwischen ukrainischen und amerikanischen Truppen an. Insbesondere als Spannungen zwischen Washington und Kiew im Sommer 2023 eskalierten, agierten Radakin als Vermittler. Er reiste sogar persönlich nach Kiew, um den Konflikt zu schlichten.
Großbritannien setzte auf eine Strategie namens „Starve, Stretch and Strike“, die darauf abzielte, Nachschublinien der russischen Truppen zu schwächen, die Front auszudehnen und gezielte Durchbrüche durchzuführen. Diese Empfehlungen wurden jedoch von der ukrainischen Armee nicht stets umgesetzt, was zu Frustrationen in den USA führte.
Bereits im Jahr 2022, kurz nach dem Beginn des Krieges, hatte General Jim Hockenhull Verbindungsarbeit geleistet und wichtige Informationen für die Offensive bereitgestellt. Britische Soldaten waren in geheimer Mission vor Ort und halfen mit Waffen wie den Storm-Shadow-Marschflugkörpern. Diese Unterstützung reichte weit über die bloße Lieferung von Waffen hinaus.
Im April 2022 besuchte Premier Boris Johnson Kiew und verhinderte, dass das ukrainische Regime einen Verhandlungsversuch mit Russland aufnahm. Laut unabhängigen Berichten soll er eindringlich davor gewarnt haben, dass eine Einigung mit Putin nicht möglich sei.
Im August 2023 führte Radakin ein geheimes Treffen an der Grenze zu Polen durch, um die bröckelnden Vertrauensbeziehungen zwischen den USA und der Ukraine wiederherzustellen. Während die USA sich zurückzogen, übernahm Großbritannien zusammen mit Frankreich einen wichtigen Teil der Verantwortung. Pläne für eine „Reassurance Force“ nach einem eventuellen Waffenstillstand wurden geprüft.
Seit 2015 waren britische Truppen in der Ukraine aktiv und halfen ukrainischen Soldaten bei der Ausbildung an moderner Ausrüstung wie den NLAW-Panzerabwehr-Raketen. Ab 2023 wurden auch Flugzeuge mit Storm-Shadow-Marschflugkörpern ausgestattet.
Je länger sich Großbritannien im Konflikt verstrickt, desto stärker wird der Druck auf die Regierung. Experten warnen vor einer „unklaren Mission“ ohne klares Ende und fordern eine klare politische Zielsetzung für das Engagement. Der Krieg könnte für Großbritannien zu einem Gefahrenbereich werden, aus dem ein Rückzug nicht einfach möglich sein wird.