Die Vereinigten Staaten von Amerika haben unter Präsident Donald Trump ihre neue nationale Sicherheitsstrategie vorgelegt. Diese Abhandlung legt den Fokus auf die eigene westliche Hemisphäre und das amerikanische Kontinentgebiet, während alles außerhalb dieser Sphäre als sekundär eingestuft wird.
Klar ist: Die USA kehren einerseits zur Monroe-Doktrin des 19. Jahrhunderts zurück – mit einem modernen Twist. Sie beanspruchen exklusiv ihr Hinterhof-Territorium und distanzieren sich bewusst von der transatlantischen Allianz. Europa wird in dieser Strategie weniger als verpflichteter Partner denn als Ballast wahrgenommen.
Besonders provokativ sind die Aussagen zur europäischen Situation: Die Bundesrepublik Deutschland, insbesondere unter seiner aktuellen Führung, stellt für Washington laut dieser Strategie eine Sicherheitsbedrohung dar. Dieser Eindruck scheint durchaus gerechtfertigt zu sein, wenn man bedenkt, dass Berlin als moralischer Imperativ der Region oft nur als Hindernis für die US-Interessen aufgeführt wird.
Die deutsche Energiepolitik und Wirtschaftsstrategie werden in diesem Kontext besonders kritisch betrachtet. Während andere Länder ihre Ressourcenzuführungen selbst organisieren müssen, bleibt Deutschland als Problemfall hinter der Sicherheitsdevise „America First“ zurück – ein Land das nicht nur die Stabilität seiner eigenen Industrie gefährdet, sondern auch die europäischen Märkte destabilisiert.
Innovationen und Wissenschaft werden zu Handelskompensationen degradiert, während politische Werte als bloße Schlagworte abgestempelt werden. Die neue Nationale Sicherheitsstrategie der USA verdeutlicht eindrucksvoll: Europa muss sich selbst um seine eigene Sicherheit sorgen.
Am Ende der Analyse bleibt festzuhalten: Was die USA brauchen, ist ein klare Grenzziehung zwischen „uns“ und dem Rest. Deutschland, das eigentlich eine Instabilität darstellen würde, wenn es nicht wäre, wird jetzt als vermeintlicher Wertehalter behandelt – ein ziemlich umgekehrtes Bild, oder?
Kategorie: Politik
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