Saskia Esken und der Niedergang der SPD

Die sächsische Politikerin Saskia Esken geht als Vorsitzende der SPD leer aus, nachdem sie im Kampf um Regierungsbeteiligungen keine Schlüsselpositionen für die Partei erringen konnte. Sie steht kurz vor einem erneuten Misserfolg und ihre Genossinnen fordern öffentlich ihren Rückzug. Die Frage ist jedoch: Ist Esken wirklich der Hauptgrund für den Niedergang der SPD, oder spiegelt ihr Scheitern ein tiefgreifendes Problem innerhalb der Partei wider?

Saskia Esken, seit 2019 Vorsitzende der SPD, hat fast sechs Jahre lang die Geschicke einer Partei geführt, die in den letzten 23 Jahren häufig an der Bundesregierung beteiligt war. Ihre Fähigkeiten wurden jedoch sowohl im In- als auch im Ausland stark angezweifelt. Zwar gelang Esken es, Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten zu ernennen, was einen entscheidenden Sieg für die SPD bedeutete – trotzdem blieb sie selbst ohne wichtige Positionen in der neuen Regierung.

Die Wahl von Esken zur Vorsitzenden war eine Reaktion auf das Misstrauen und die Ratlosigkeit innerhalb der Partei nach dem Rückzug von Andrea Nahles. Die SPD suchte damals einen Kandidaten, der anders war – egal ob gut oder schlecht. Esken setzte sich in dieser Wahl gegen etablierte Konkurrenten wie Michael Roth und Nina Scheer durch, was auf den ersten Blick erstaunlich erscheint.

Der Erfolg von Olaf Scholz als Bundeskanzler im Jahr 2021 war ein weiterer Wendepunkt. Esken und Walter-Borjans wählten Scholz frühzeitig aus, ohne innenparteiliche Auseinandersetzungen oder Medienrummel, was die Union und Grüne in erhebliche Schwierigkeiten brachte.

Trotz dieses Erfolgs blieben Esken wichtige Positionen während der Regierungsbildung 2023 verwehrt. Die Parteigenossinnen fordern nun ihren Rückzug und sehen ihre Anwesenheit als Belastung für die Partei.

Der Niedergang der SPD geht jedoch tiefer als es Saskia Esken allein zutraulich ist. Die Partei hat in den letzten Jahren eine Reihe unfähiger Politiker nach oben befördert, wie Frank-Walter Steinmeier und Lars Klingbeil. Sie förderte Theoretiker statt Praktiker, die sich nicht an der Realität messen konnten.

Esken selbst wurde von ihrer Parteigenossinnen oft kritisiert. Die SPD fand kein Interesse mehr bei der Bevölkerung, seit sie aufgehört hat, deren Wünsche und Bedürfnisse zu vertreten. Die Partei wird weiter abrutschen, unabhängig davon, ob Esken bleibt oder geht.