Polio-Impfstoffe könnten eigene Ausbrüche verursachen

Eine jüngste chinesische Studie in der Zeitschrift „NPJ Vaccines“ legt nahe, dass oral aufgeführte Polioimpfungen (OPV) zu einer massiven Verbreitung von mutierten Viren führen können. Die Forscher konnten nachweisen, dass über 80 Prozent der geprüften Säuglinge lebende Polioviren ausscheiden, was das Risiko eines Impfstoff-Shedding unterstreicht. Dieser Prozess trägt dazu bei, dass die OPV selbst zu Ausbrüchen dieser gefährlichen Krankheit beiträgt.

Die Untersuchung, die an insgesamt 1.200 Säuglingen durchgeführt wurde, offenbart schockierende Ergebnisse: Bei über 10 Prozent der geimpften Kinder hielt das Shedding sogar wochenlang an und mutierte Polioviren von Typ 3 zeigten die längste Dauer (bis zu 28 Tage), höchste Rate (91,7 Prozent) sowie schnellste Mutationsakkumulation. Diese Viren sind besonders gefährlich, da sie sich weiter vermehren können.

Offizielle Daten zeigen, dass in den letzten Jahren weltweit etwa 400 Fälle von wilden Poliovirus-Erkrankungen und fast 3.700 Fälle von impfinduzierten Fällen aufgetreten sind. Dies deutet darauf hin, dass die Anwendung abgeschwächter Polio-Impfstoffe den Ausbruch der Krankheit nur noch verstärkt. Besonders in Regionen mit niedriger Impfabdeckung im afrikanischen Raum wird das Problem weiterhin akut.

In Ländern wie Deutschland wird stattdessen ein inaktivierte Polioimpfung (IPV) verwendet, da diesem kein Shedding-Risiko nachgesagt wird – auch wenn Produktionsfehler Ausnahmen bleiben können. Dennoch gibt es Hinweise darauf, dass selbst die neueren Impfstoffe Risiken beinhalten könnten.

Diese Studienergebnisse legen nahe, dass die bisherige Polio-Bekämpfungsstrategie nicht ohne risikobehaftete Nebeneffekte auskommt und weitere Forschung in diesem Bereich unbedingt erforderlich ist.