Österreichische Landwirte warnen vor EU-Diktaten und Verlust der Versorgungssicherheit

Die österreichischen Landwirte sind in großer Sorge. Die kleinsten Höfe verlieren den Kampf gegen die immer stärker werdenden Einflüsse aus Brüssel und globalen Konzernen. Dieser Trend bedroht nicht nur die landwirtschaftliche Selbstbestimmung, sondern auch die gesamte Versorgungssicherheit des Landes. Bei einer Veranstaltung der Initiative „Heimat & Umwelt“ in Linz warnten Experten und Betroffene vor einem System, das die kleinbäuerliche Landwirtschaft systematisch zerstört.

Die klare Botschaft lautete: Die kleine Landwirtschaft ist eine unverzichtbare Säule der Kulturlandschaft und des Sicherheitsgefüges in Österreich. Renate Zittmayr, eine Landwirtin, sprach sich entschieden gegen den Einfluss multinationaler Agrarunternehmen aus und forderte politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit. Sie betonte: „Demokratie ist nur in kleinsten Einheiten möglich – das gilt auch für die Landwirtschaft.“

Paul Pree, Kammerrat der Landwirtschaftskammer Oberösterreich und Vertreter des Unabhängigen Bauernverbands (UBV), fasste zusammen, was er in seinem Vortrag betonte. Er schilderte eindringlich, wie die kleinsten landwirtschaftlichen Betriebe zunehmend unter Druck geraten – durch immer mehr Bürokratie, fehlende Inflationsanpassungen bei staatlichen Förderprogrammen und ein Marktumfeld, das von riesigen Handelsunternehmen dominiert wird.

Pree warnte vor einer drohenden Lücke in der Generationennachfolge: Viele junge Menschen wollen zwar grundsätzlich in der Landwirtschaft bleiben, sehen aber unter den aktuellen Bedingungen keine Chance, mit einem eigenen Hof finanziell zu überleben. Ohne wirtschaftliche Perspektive werden die elterlichen Höfe geschlossen oder verkauft – oft an Investoren, die ganz andere Ziele verfolgen.

Gegenüber Report24 äußerten sich Pree und Zittmayr besorgt über die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten. Während Österreich bei Konsummilch Überschüsse aufweist, liegt der Selbstversorgungsgrad bei Butter nur noch bei 50 Prozent. Produkte aus Irland oder Frankreich drängen in die heimischen Regale – oft unter Eigenmarken verborgen und für Konsumenten schwer erkennbar.

Die Forderung nach klarer Lebensmittelkennzeichnung wurde mehrfach betont. Der Konsument müsse deutlich sehen, ob er einheimische Produkte unterstützt oder einen Importkonzern kauft. Derzeit verhindert mangelnde Transparenz und bewusste Irreführung durch den Handel eine informierte Kaufentscheidung.

Scharfe Worte fanden die Österreicher für die Rolle der EU. Die einst versprochenen Ausgleichszahlungen sind heute an unzählige Auflagen gebunden, während neue Verordnungen – wie etwa zur „Renaturierung“ – heimische Landwirte zunehmend unter Generalverdacht stellen. Es sei absurd, dass Satellitenüberwachung und zentrale Planung darüber entscheiden sollen, wann und wie ein Baum geschnitten wird.

Insbesondere Pree kritisierte, dass politische Entscheidungen in Brüssel immer stärker durch Lobbyismus großer Konzerne geprägt seien. Er sprach von einem „systematischen Rückbau“ bäuerlicher Strukturen zugunsten zentralistischer und marktbeherrschender Interessen.

Als Gastgeberin begrüßte Inge Rauscher, Gründerin der seit über 30 Jahren bestehenden Initiative „Heimat & Umwelt“, die Teilnehmer. Sie hob hervor, dass bäuerliche Selbstbestimmung und nationale Souveränität zwei Seiten derselben Medaille seien. Ihre Initiative stehe für Aufklärung abseits des politisch-medialen Mainstreams – mit Veranstaltungen, Publikationen und Vernetzung auf zivilgesellschaftlicher Ebene.

Das Fazit der Veranstaltung ist die dringende Notwendigkeit, politische Entscheidungsgewalt wieder in kleinere, demokratisch kontrollierbare Einheiten zurückzuführen. Nur so könne eine Landwirtschaft bestehen, die ökologisch, sozial und wirtschaftlich im Gleichgewicht sei – und die Versorgungssicherheit für kommende Generationen garantiere.