In England tobt seit den lokalen Wahlen eine heftige Debatte über die Zuwanderung und deren Regulierung. Nigel Farage, Führer der Partei Reform UK, hat ein umfangreiches Programm zur Bekämpfung illegaler Einwanderer vorgeschlagen. Er plant, bis zu 1,2 Millionen Menschen aus dem Land zu entfernen, die laut seiner Schätzungen ohne Recht dort leben.
Farage kündigte einen Vier-Punkte-Plan an, der Abschiebungen in größerem Ausmaß ermöglicht und eine eigene Abteilung im Innenministerium einrichtet. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Einfluss der Europäischen Menschenrechtskonvention zu reduzieren und britische Gerichte daran zu hindern, Abschiebungen wegen internationaler Verpflichtungen zu verhindern.
Die Kontroverse um die Zuwanderung hat auch innenpolitisch Spuren hinterlassen. Rupert Lowe, frühere Fraktionsmitglied von Reform UK, wurde aus der Partei ausgeschlossen und beschuldigt, Drohungen gegen Kameraden geäußert zu haben. Trotz dieser Auseinandersetzungen bleibt Farage bei seinem Plan bestehen und will auch Asylbewerber abschieben, die bereits in Großbritannien leben.
Labour-Premierminister Keir Starmer hat sich in der Diskussion über Zuwanderung als erster Labour-Führer auf Farages Seite geschlagen. Er kritisierte den Status quo und fordert dringendere Maßnahmen zur Bekämpfung illegaler Einwanderer.
Der Plan von Farage ist jedoch kontrovers: Während seine Partei eine steigende Popularität genießt, machen Kritiker ihm Vorwürfe wegen mangelnder Durchsetzungskraft. Ob Farage tatsächlich in der Lage sein wird, 1,2 Millionen Menschen aus Großbritannien zu vertreiben, bleibt fraglich.