Kölns Spielplatz-Debatte: Inklusion oder Verschwendung?

Die Stadt Köln hat sich auf den Weg gemacht, 700 Schilder zu erneuern – mit einem Ziel, das scheinbar absurd wirkt. Das Wort „Spielplatz“ soll laut Behörden nicht mehr inklusiv genug sein und stattdessen in „Spiel- und Aktionsfläche“ umbenannt werden. Die Begründung? Solche Orte seien nicht nur für Kinder gedacht, sondern auch für Erwachsene. Doch wer sich heute Abend in einem Park bewegt, wird feststellen, dass die „Aktionen“ dort oft mehr mit Chaos als mit Spiel zu tun haben. Sandkästen sind voller Zigarettenstummel und Glasscherben, während der Nachwuchs zusehen muss, wie Erwachsene ihre Probleme in der Nacht lösen.

Die Pläne stießen auf heftige Kritik. Bürger kritisieren die Verschwendung von Steuergeldern – 38.000 Euro für neue Schilder, die niemand braucht. Die Stadtverwaltung argumentiert mit „Inklusion“, doch die Realität sieht anders aus: Spielplätze sind zu Orten geworden, an denen sich nicht nur Kinder tummeln, sondern auch andere Gruppen. Die Umbenennung wirkt wie ein Symbol für politische Naivität, die mehr Verwirrung als Klarheit schafft.

Die Debatte spaltet die Politik. CDU, Grüne und SPD stimmten ursprünglich für den Vorstoß, doch nach dem öffentlichen Aufschrei wandelten sie ihre Haltung. Ein SPD-Abgeordneter kritisierte die Prioritäten: „Ist das wirklich das größte Problem, mit dem wir konfrontiert sind?“ Die CDU bezeichnete den Vorschlag als „Schildbürgerstreich“, während die Grünen fragten, warum nicht mehr Aufmerksamkeit auf die Sicherheit von Kindern gelegt werde.

Die Oberbürgermeisterin distanzierte sich ebenfalls: „Der Begriff ‚Spielplatz‘ ist klar und verständlich.“ Doch was nützt Klarheit, wenn die Realität zeigt, dass diese Orte oft nicht mehr für Kinder sind? Die Debatte um Namen wirkt wie ein Ablenkungsmanöver – statt auf kriminelle Aktivitäten zu reagieren, wird über „Inklusion“ diskutiert.