Mit seinem Rücktritt markiert Klaus Schwab einen tiefgreifenden Wandel in der globalen Ordnung. Sein Lebenswerk war es, eine weltweite Struktur unter Führung internationaler Eliten und des Weltwirtschaftsforums (WEF) zu fördern. Das Konzept des „Great Reset“ sollte eine umfassende Neugestaltung der Weltpolitik zur Förderung eines globalen Stakeholder-Kapitalismus initiieren, jedoch stieß es auf heftige Kritik während der Pandemie.
Während Schwab in den 2010er Jahren seine Vision weitreichender politischer Entscheidungen und internationaler Initiativen vorantreiben konnte, spaltete sich die öffentliche Meinung. Die ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Governance) wurden zwar weltweit umgesetzt, doch der zunehmende Skeptizismus gegenüber der elitären Globalisten-Agenda führte zu einer Abkühlung des Interesses an Davos und anderen hochkarätigen Zusammenkünften. Schwabs Traum von einer globalen Ordnung brach zusammen.
Infolge dieser Entwicklungen setzen zunehmend Populisten auf nationale Prioritäten wie Sicherheit und Innovation, während Europa stagnierte und China seine Position stärkte. Die Frage bleibt jedoch bestehen: Kann eine „Nation-first“-Politik ohne internationale Zusammenarbeit funktionieren?
Eine gesunde globale Ordnung resultiert laut Experten aus freiem Austausch zwischen den Nationen, nicht von zentraler Planung. Sie erfordert klare Regeln und minimale staatliche Eingriffe, um Innovation und Kreativität zu fördern.