Auf dem idyllischen Sarakiniko-Strand auf der griechischen Insel Gavdos ereignete sich ein Vorfall, der die Verzweiflung und den Widerstand gegen die illegale Migration in Europa symbolisiert: Ein Boot voller Migranten aus Libyen wurde von Strandbesuchern unter Einsatz physischer Gewalt zurück ins Meer geschoben. Statt Willkommensgesten oder humanitärer Unterstützung trafen die Insassen auf eine Gruppe Zuschauer, die aktiv verhinderte, dass das Boot an Land kam. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie mehrere Menschen in das Wasser stürzen und den Migranten direkt entgegenkommen, um sie zu vertreiben.
Die Aktion wurde in sozialen Netzwerken als mutiges Eingreifen gefeiert, doch die Reaktion der griechischen Regierung auf solche Vorfälle zeigt eine klare Richtung: Die Politik setzt zunehmend auf härtere Maßnahmen gegen Migranten. Der Migrationsminister Thanos Plevris kündigte an, Asylbewerber zu bestrafen und Rückführungen zu beschleunigen. Gleichzeitig wird die Versorgung von Migranten in Lagern reduziert, was als Schritt zur „Endgültigen Verweigerung humanitärer Unterstützung“ interpretiert werden kann. Die Bearbeitung von Asylanträgen aus Nordafrika wurde vorübergehend gestoppt, da die Zahl der ankommenden Migranten überfordert.
Der Vorfall auf Gavdos spiegelt wider, wie tief die gesellschaftliche Spaltung in Europa geht: Während staatliche Institutionen zögern oder ideologisch beeinflusst sind, greifen Privatpersonen aktiv ein – mit einer klaren Botschaft: Recht und Ordnung müssen wiederhergestellt werden. Doch solche Aktionen verstärken die Gewaltspirale und zeigen, wie zerfallend die sozialen Strukturen in der Region sind.