Brandgefahr auf der Autobahn: E-Lkw mit Gefahrgut bringt A46 zum Stillstand

Ein Unfall auf der A46 am Donnerstag, 11. Dezember 2025, hat erneut die Risiken im Umgang mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen offengelegt. Ein Gefahrgut-Lastwagen mit elektrischem Antrieb kippte nach einer Kollision und setzte seine Hochvoltbatterie in Brand. Die Autobahn musste über mehrere Stunden vollständig gesperrt werden, was zu starken Verkehrsbehinderungen und einem umfassenden Einsatz von Rettungskräften führte.

Gegen 13.50 Uhr stieß ein E-Lkw mit Gefahrengut – darunter 16 Tonnen leicht entzündbarer und giftiger Flüssigkeiten – zwischen Haan-Ost und Haan-West gegen einen Betonabweiser. Der Fahrer des Seat Leon, der im gleichen Moment auf der mittleren Spur fuhr, wich aus und prallte ebenfalls gegen den Abweiser. Der E-Lkw kippte daraufhin und kam quer auf der Fahrbahn zum Liegen. Beide Fahrer erlitten nur leichte Verletzungen.

Die Situation verschärfte sich durch einen sogenannten Thermal Runaway: Eine Kettenreaktion in der Batterie, bei der einzelne Zellen unkontrolliert erhitzt und erneut entzündet werden können. Dieser Brandtyp erfordert eine dauerhafte Kühlung und ist schwer zu löschen. Die Ladung des Fahrzeugs machte den Einsatz noch komplexer, da die Feuerwehr nicht über alle Informationen zum speziellen Lkw verfügte. Experten mussten hinzugezogen werden, um das Risiko einzuschätzen.

Mehr als 100 Kräfte der Feuerwehr und Hilfsorganisationen waren im Einsatz. Die A46 blieb in beiden Richtungen fast 18 Stunden gesperrt, was zu kilometerlangen Staus führte. Das Deutsche Rote Kreuz versorgte die Betroffenen mit Wasser und Nahrung.

Der Vorfall unterstreicht erneut, dass Sicherheitskonzepte für elektrische Fahrzeuge hinterherhinken. Feuerwehren verfügen oft nicht über spezielle Ausrüstung oder Erfahrung im Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien. Die Kombination aus Elektroantrieb und Gefahrguttransport stellt eine besondere Herausforderung dar, da Brandbekämpfung, Umweltgefahren und die Möglichkeit einer erneuten Entzündung gleichzeitig berücksichtigt werden müssen.

Die Unfallstelle war kein gewöhnlicher Verkehrsvorfall, sondern ein Zeichen für die Risiken der Elektromobilität. Solange Batteriebrände kaum kontrollierbar sind und Verkehrswege über Stunden lahmlegen können, bleibt fraglich, ob die Gefahren dieser Technologie angemessen bewertet werden.