Pflegekrise in Deutschland: Wartelisten nehmen Überhand

Pflegekrise in Deutschland: Wartelisten nehmen Überhand

Die Herausforderungen im Pflegebereich nehmen immer weiter zu. Obwohl die Nachfrage ständig ansteigt, steht die Branche finanziell unter Druck. Dies führt dazu, dass zunehmend Pflegeplätze fehlen, während die Bürokratie die Situation weiter kompliziert und den Betrieb der Heime gefährdet.

Ein Bild aus dem politischen Alltagsleben beschreibt die aktuelle Situation treffend: Der Bürokratismus in Deutschland wird schnell zu einem echten Hindernis, während der Bedarf an Pflegeplätzen exorbitant wächst. Aktuellen Berichten zufolge fehlen bereits etwa 60.000 Plätze, und dieser Trend zeigt keine Anzeichen der Besserung. Jährlich wird ein zusätzlicher Bedarf von etwa 17.000 neuen Plätzen geschätzt, jedoch ist die Branche in einem Abwärtsstrudel gefangen, der von Insolvenzen geprägt ist. Trotz der hohen Nachfrage stehen die im Jahr 2025 entstandenen Strukturen unter massiven Druck, was zu einer besorgniserregenden Lage führt: Deutschland entwickelt sich mehr und mehr zu einem Land, in dem Wartelisten zur Norm werden.

Der Präsident des Arbeitgeberverbands AGVP, Thomas Greiner, äußert Bedenken und warnt davor, dass Deutschland „absichtlich“ in einen Pflegenotstand steuert. Politische Entscheidungsprozesse schauen seit Jahren tatenlos zu, während Pflegeeinrichtungen vor dem Aus stehen und pflegebedürftige Personen auf Listen warten müssen. Insbesondere der Kurs von Karl Lauterbach, der sich gegen die Privatwirtschaft richtet, führt zu einer weiter zunehmenden Notlage in der Pflege. Stattdessen sollte die Politik den Einrichtungen mehr Handlungsspielraum gewähren und sie vor übermäßiger Bürokratie schützen.

Der AGVP hat von Anfang 2023 bis zur Mitte des Jahres 2024 bereits über 1.100 Insolvenzen in Pflegeeinrichtungen verzeichnet. Diese Zahlen stellen nur einen Teil des Problems dar. Inmitten steigender Nachfrage schließen zahlreiche Heime ihre Türen. Die Eigenbeteiligungen der Betreuten sind mittlerweile auf 3.000 Euro monatlich gestiegen. Diese Umstände lassen es kaum zu, dass die Einrichtungen wirtschaftlich arbeiten können.

Ein weiteres Hindernis ist die Art und Weise, wie die Pflegekosten abgewickelt werden. Ständig kommen Verspätungen bei den Zahlungen durch Kassen und Gemeinden vor. Dies führt dazu, dass die Heime oft auf zinslose Kredite zurückgreifen müssen. Während dessen ist die Beschäftigungszahl im öffentlichen Dienst das einzige, was in Deutschland noch wächst. Es scheint, als ob die Verwaltungen die Situation ausnutzen, wodurch die Existenzberechtigung von Pflegeeinrichtungen stark bedroht wird.

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