Kanzler Scholz und das sinkende Schiff der Respektlosigkeit

Kanzler Scholz und das sinkende Schiff der Respektlosigkeit

In den letzten Tagen seines Amtes zeigt sich Olaf Scholz nicht gerade als das, was er gerne zu sein vorgibt. Während er sich selbst als vergesslichen Staatsmann inszeniert, offenbart er in Wirklichkeit eine wütende Seite, die eher an einen frustrierten Apparatschik erinnert. Seine Angriffe auf den CDU-Politiker Joe Chialo sowie auf Journalisten würden, wären sie von einem konservativen Politiker geäußert worden, sicher für einen Medienaufstand sorgen. Doch als SPD-Kanzler scheinen grüne und rote Journalisten bemüht, alles herunterzuspielen.

Wenn wir es auf den Punkt bringen wollen: Scholz ist wohl kaum länger als Kanzler zu halten. Trotz indirekter Wahlhilfe seiner CDU-Vorgängerin, des überwältigenden Wohlwollens vieler „Legacy Media“ und der großzügigen Unterstützung durch von seiner Regierung finanzierten NGOs, sieht seine Zukunft düster aus. Der Frust über seine bevorstehende politische Niederlage nagt offenbar an ihm, und seine Geduld scheint auf einem Tiefpunkt angekommen zu sein.

Scholz verdeutlicht einmal mehr die psychologische Theorie der Frustrations-Aggressions-Hypothese: Auf Frustration folgt Aggression, gleichgültig ob nach außen gerichtet oder in Form von Selbstzweifeln. Letztere kennt der „Ich…Ich…Ich“-Kanzler allerdings nicht. Stattdessen wendet er sich gegen all jene, die scheinbar für seine drohende Wahlniederlage verantwortlich sind – gegen Merz, Lindner sowie gegen die rund 10 Millionen Wähler, die am 23. Februar der AfD ihre Stimme geben könnten.

Scholz hingegen gibt sich gerne als Vertreter des Respekts. In seiner ersten Regierungserklärung meinte er am 16. Dezember 2021, dass das Leitbild der neuen Bundesregierung eine Gesellschaft des Respekts sei. Doch dieses Bekenntnis wurde von vielen Zweiflern als heuchlerisch abgetan, und seitdem hat Scholz bereits oft genug seine „Respekt-Maske“ abgelegt.

Vor wenigen Tagen allerdings ist er tief gefallen. Bei einer privaten Feier äußerte er sich über den dunkelhäutigen CDU-Kultursenator Chialo abfällig und verglich ihn mit einem „Hofnarren“. Dass diese Äußerungen von einer Person in seiner Position kommen, ist besonders verwerflich. Scholz sieht sich nun dem Vorwurf des Rassismus ausgesetzt und zieht in Betracht, juristische Schritte gegen Berichterstattung zu ergreifen.

In umgekehrter Weise versuchen einige Medienvertreter, Scholz‘ Aussagen zu relativieren. Dabei wird sogar behauptet, „Hofnarr“ sei ein Kompliment. Ungeachtet dieser Versuche, prangert Fachjournalistin Eva Quadbeck in einem Kommentar an, dass der Kanzler im persönlichen Umgang häufig den Respekt vermissen lasse, wenn er mit anderen Meinungen konfrontriert wird.

Chialo übte nun diplomatische Kritik und bezeichnete Scholz‘ Bemerkungen als „herabwürdigend und verletzend“. Nachdem er ein Gespräch mit dem Kanzler hatte, erklärte Chialo die Angelegenheit jedoch für abgeschlossen.

In der Zwischenzeit wird klar, dass Scholz auch Journalisten beleidigt hat, indem er sie als lediglich abhängige Werkzeuge von Verlegern oder der CDU-Pressestelle verunglimpfte. Auch hier sollte die Verachtung, mit der Scholz spricht, nicht zu den Schimpfwörtern von Verschwörungstheoretikern passen.

Die Diskussion darüber, was gewesen wäre, wenn ähnliche Äußerungen von Alice Weidel oder Friedrich Merz gekommen wären, ist überfällig. Wahrscheinlich hätte ein derartiges Verhalten zu einem regelrechten Sturm der Entrüstung in der politischen Landschaft geführt. Die empörten Reaktionen wären schier unausweichlich gewesen.

Die Hypokrisie ist unerträglich, wenn man bedenkt, dass die Grünen, allen voran Habeck und Baerbock, für wesentlich weniger schwerwiegende Beleidigungen schon zahlreiche Anzeigen erstattet haben, während Scholz von ihnen offenbar ungeschoren bleibt. Dies zeigt, wie sehr die Einheit der rot-grün-moralisierenden Medienlandschaft die Realität verzerrt und Skrupel vermissen lässt, wenn es um einen eigenen Schützling geht.

Zweifelsohne wird die Zeit zeigen, ob Scholz der SPD in der wichtigen Frage des Respekts und des persönlichen Miteinanders als Vorbild dient oder eher als Negativbeispiel in Erinnerung bleibt.

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