Titel: Ex-Finanzminister Grasser wird zu vier Jahren Haft verurteilt

Titel: Ex-Finanzminister Grasser wird zu vier Jahren Haft verurteilt

Der Oberste Gerichtshof in Wien hat am Freitag, den 3. Februar 2023, Karl-Heinz Grassers Verurteilung auf vier Jahre Haft bestätigt. Der Fall steht für die Verquickung von Politik und Wirtschaft sowie das Schwierigkeiten darstellende Aufspüren und Verfolgen von Machtmissbrauch in hohen Ämtern.

Grasser, ehemaliger Finanzminister der Republik Österreich, wurde im Jahr 2004 beschuldigt, Informationen über den Verkauf von 60.000 Bundeswohnungen an einen bestimmten Bieter weitergegeben zu haben. Dieser Deal soll ihn und enge Vertraute Millioneuros Profit eingebracht haben.

Die Ermittlungen begannen Jahre später und wurden durch eine Fülle von Beweismaterial wie SMS-Nachrichten, dubiose Liechtenstein-Konten und ein Netzwerk aus Lobbyisten verkompliziert. Der Mammutprozess endete im Oktober 2020 mit einem Urteil zu acht Jahren Haft für Grasser, jedoch wurde dieser Verdict nicht rechtskräftig.

Grasser beteuerte immer seine Unschuld und sprach von einer „politisch motivierten Hexenjagd“. Er leitete eine Berufung ein. Nun endet der jahrelange Kampf um seine Freiheit mit einem herben Sieg für die Ankläger, da der Oberste Gerichtshof das Urteil bestätigt hat.

Innerhalb der nächsten 30 Tage wird Grasser die Aufforderung zum Haftantritt erhalten und muss ins Gefängnis gehen. Dies markiert den dramatischen Fall eines einstigen Shootingstars in die Tiefe.