Titel: Europas Rüstungspläne drohen scheitern zu müssen – Abhängigkeit von China stellt Hindernis dar
Der Artikel beschreibt die Schwierigkeiten, mit denen Europa konfrontiert ist, um seine Rüstungsmittelproduktion massiv aufzustocken. Die EU und deutsche Regierung planten Milliarden an Investitionen für die Erhöhung der Munitionsproduktion. Jedoch sind Europas Produktionsstätten nicht in der Lage, den erhöhten Bedarf zu decken, da sie stark von China abhängig sind, was sowohl für Rohstoffe wie Baumwolle und Antimon als auch für chemische Vorprodukte gilt.
Die Europäische Rüstungsindustrie steht vor großen Herausforderungen: hohe Energiekosten und strenge Umweltauflagen haben viele Unternehmen dazu gezwungen, Grundstoffe aus China zu importieren. Dies trägt zur Abhängigkeit von einem Land bei, das eng mit Russland verbunden ist.
Der Wirtschaftsdienst Bloomberg hat die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den europäischen Produktionsstätten aufgezeigt. Die bayerische Rheinmetall-Tochter Nitrochemie Aschau, zuständig für die Herstellung von Schießpulver, hat ihre Produktion zwar erhöht, jedoch reicht das nicht aus, um den Bedarf zu decken. Oliver Becker, Senior Vice President of Operations des Werks, erklärte gegenüber Bloomberg: „Man kann nicht einfach große Mengen Sprengstoff auf ein Förderband geben.“
Michael Blendinger vom Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenhändler kritisierte die fehlende Weitsicht in der Sicherung von Ressourcen wie Baumwolle. Die EU hat zwar 500 Millionen Euro für den Ausbau der Munitionsproduktion bereitgestellt, doch angesichts der strukturellen Probleme drängt sich die Frage auf, ob diese Summen tatsächlich mehr Munition erzeugen oder nur die Gewinne der Rüstungskonzerne in astronomische Höhen treiben.
Die Produktion und Verwaltung explosiver Materialien sind streng reguliert, was zusätzliche Hindernisse darstellt. LKW müssen Wochen an ukrainischen Grenzen warten, und Genehmigungen für Lagerräume können Jahre dauern. Die Umstellung ziviler Produktionskapazitäten auf militärische Zwecke ist technisch und rechtlich komplex.
Die Abhängigkeit von China bei kritischen Rohstoffen und die Schwierigkeiten der eigenen Produktionsstätten lassen sich nicht über Nacht beseitigen. Die Gewinne der wenigen verbliebenen europäischen Hersteller werden explodieren, während die tatsächliche Produktion nur langsam steigt.