Neuer diplomatischer Ansatz zwischen USA und Russland: Friedensgespräche in Sicht
In einem fast 90-minütigen Telefonat haben der russische Präsident Wladimir Putin und der US-Präsident Donald Trump die Grundlagen für mögliche Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt gelegt. Auf der amerikanischen Seite steht bereits ein Verhandlungsteam bereit, während sich die europäischen Partner etwas ausgeschlossen fühlen.
Putin hat geschickt die Initiative ergriffen, indem er Trump zu einem Treffen nach Moskau einlud und seine Bereitschaft zum Dialog signalisierte. Das geschah zu einem Zeitpunkt, an dem die westlichen Staatsoberhäupter ihre Unterstützung für die Ukraine verstärken möchten. Interessanterweise zitierte Putin in dem Gespräch den Slogan „Common Sense“ aus Trumps eigenem Wahlkampf, was offenbar bei dem US-Präsidenten gut ankam, wie er in einem Beitrag auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social mitteilte.
Die diplomatische Inszenierung ist bemerkenswert: Zuerst wurde der US-Lehrer Marc Fogel nach dreijähriger Haft in Russland freigelassen, dann folgte das „produktiv“ genannte Telefonat sowie die Einladung nach Moskau. Putin demonstriert auf diese Weise erneut sein Gespür für politische Symbolik. Trump hat bereits ein hochkarätiges Verhandlungsteam, darunter Außenminister Marco Rubio und CIA-Direktor John Ratcliffe, zusammengestellt, das nun unverzüglich mit den Gesprächen anfangen soll. Dieses rasche Tempo könnte in den Reihen der europäischen Unterstützer der Ukraine Besorgnis auslösen.
Der geopolitische Analyst Arnaud Bertrand interpretiert die aktuellen Entwicklungen als „monumentale Verschiebung“ in der US-Außenpolitik. „Hätte man diese Position Ende 2021 eingenommen, anstatt die NATO-Erweiterung weiter voranzutreiben, wäre der Krieg mit seinen zahlreichen Opfern zweifellos zu verhindern gewesen“, meint Bertrand.
Gleichzeitig betonen die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Spaniens, dass ein Friedensabkommen ohne die direkte Beteiligung der Ukraine nicht in Frage komme. Nach dem Gespräch zwischen Trump und Putin wurde Präsident Selenskyj umgehend informiert, und ein Treffen der drei Beteiligten ist bereits für Freitag angesetzt. Ob dieser diplomatische Vorstoß tatsächlich zu Frieden führen kann oder lediglich ein weiterer Akt im geopolitischen Spiel ist, bleibt abzuwarten. Eines steht jedoch fest: Die diplomatischen Bemühungen haben an Dynamik gewonnen.
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