Migration als Streitpunkt in den USA
Die illegale Zuwanderung ist seit Jahren ein Thema, das sowohl von den Demokraten als auch von vielen Republikanern weitgehend ignoriert wurde. Doch im Zeitalter von Trump lässt sich der Umgang mit dieser Thematik nicht mehr länger vermeiden.
Eine Studie des American Immigration Council, einer in Washington D.C. ansässigen Non-Profit-Organisation, schätzt die Kosten für die Abschiebung aller illegalen Einwanderer in den USA auf 88 Milliarden Dollar jährlich. Diese Organisation kämpft gegen Trumps Vorhaben, illegale Einwanderer abzuschieben, und bezeichnet ihn als extremistisch, da er damit die amerikanische Wirtschaft gefährden und Familien auseinanderreißen könnte.
Die Federation for American Immigration Reform (FAIR), eine weitere Non-Profit-Organisation, beziffert die jährlichen Kosten, die durch illegale Ausländer für die amerikanischen Steuerzahler anfallen, auf 150,7 Milliarden Dollar. Dieser Betrag berücksichtigt bereits die Steuereinnahmen, die von dieser Bevölkerungsgruppe generiert werden.
Zwar gibt es unterschiedliche Meinungen über die Validität dieser Zahlen, doch sie spielen eine zentrale Rolle in der Debatte über Trumps Vorhaben, die 11 bis 15 Millionen illegalen Einwanderer in den USA abzuschieben. Diese Diskussion geht weit über finanzielle Aspekte hinaus. Es geht um Drogen, die viele Amerikaner mit illegaler Einwanderung assoziieren, um die vermeintlich steigende Kriminalität, auch wenn offizielle Statistiken von der Biden-Administration einen Rückgang von Gewalttaten verzeichnen, sowie um Engpässe auf dem Arbeitsmarkt und in Bildungseinrichtungen.
Das wachsende Gefühl von Amerikanern, dass „Fremde“ ihr Land übernehmen und traditionelle Werte in Frage stellen, verstärkt die Diskussion zusätzlich. Eine Umfrage zeigt, dass im Dezember 2023 eine Rekordzahl von 250.000 Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus in die USA einreiste, mit weiteren 56.530 pro Monat im Jahr 2024. Dies führte zu einem Gefühl der Überforderung, insbesondere hinsichtlich der sozialen Infrastruktur.
Trumps ins öffentliche Bewusstsein gerückte Rhetorik fordert die Ausweisung illegaler Einwanderer und die Verfolgung von Straftätern. In einem Interview äußerte er, man müsse vor allem Kriminelle und psychisch Erkrankte, die aus anderen Ländern eingeliefert würden, überprüfen und entfernen.
Wie entwoben ist allerdings der Gedanke eines massiven Verdrängungsprozesses, wenn Solche Menschen, die möglicherweise nichts Unrechtes getan haben, aus ihrem gewohnten Leben gerissen und vor die Kameras geführt werden? Dies könnte zu einer negativen Stimmung in der Öffentlichkeit führen.
Erstaunlicherweise zeigt eine Umfrage von Gallup, dass die Unterstützung für eine umfassende Abschiebung von illegalen Einwanderern bei 47 Prozent liegt, was wahnsinnige 51 Prozent ablehnende Stimmen gegenübersteht, ein deutlicher Fortschritt gegenüber vor fünf Jahren.
In der politischen Arena wird das Thema Migration inzwischen auch von Seiten der Demokraten ernst genommen. So erfordert die anspruchsvolle Realität eine Lösung, die für beide Parteien akzeptabel ist. Biden und Harris haben in ihren Wahlkampfversprechen nicht ausgenommen, für eine verschärfte Kontrolle an den Grenzen einzutreten und sich gegen unbegründete Asylgesuche einzusetzen.
Der Einwanderungsdiskurs ist in den USA also weiterhin heiß umkämpft. Immer mehr Menschen in den USA können mit dem Schicksal von Migranten sympathisieren und erinnern dabei an ihre eigenen Familienschicksale. Die Migration gilt nach wie vor als Schlüsselfaktor, der nicht nur die amerikanische Gesellschaft prägt, sondern auch die politische Landschaft entscheidend beeinflusst.