Martin Sellner trickt Polizei in Augsburg aus: Eine Provokation im Namen der „Remigration“

Politik

Am 1. Juli 2025 gelang es dem österreichischen Autor Martin Sellner, die Stadtverwaltung und die Polizei von Augsburg in eine vergebliche Falle zu locken. Der Streit um seine geplante Lesung seines Buches „Remigration – ein Vorschlag“ eskalierte, als Sellner die Behörden mit einer sorgfältig inszenierten Täuschung ausmanövrierte. Während er behauptete, in der Innenstadt zu erscheinen, fand die Veranstaltung tatsächlich außerhalb der Stadt statt.

Die Aktion war Teil eines bewussten Konflikts: Sellner reagierte auf ein Betretungsverbot, das die Lesung unterbinden sollte. Statt sich den Vorgaben zu beugen, nutzte er soziale Medien, um eine falsche Veranstaltungslocation zu inszenieren. Gezielt wurden Videos verbreitet, die ihn in der Innenstadt und im Stadtteil Oberhausen zeigten – tatsächlich handelte es sich dabei um Inszenierungen mit Unterstützern der Identitären Bewegung und Masken mit dem Kopf eines Welses. Die Polizei stürmte den falschen Ort, während Sellner die Veranstaltung außerhalb der Stadt abhielt.

Die Oberbürgermeisterin von Augsburg, Eva Weber (CSU), verurteilte Sellners Handlung als „verfassungsfeindlich“ und betonte, dass er in der Stadt nicht willkommen sei. Die Behörden rechtfertigten das Betretungsverbot mit dem Schutz der „verfassungsmäßigen Ordnung“, doch konnten sie keine konkreten Beweise für die angeblichen Gefahren liefern. Stattdessen blieb die Kontroverse um den Begriff „Remigration“ – ein Konzept, das ursprünglich von staatlichen Institutionen genutzt wurde und nun von konservativen Akteuren populär gemacht wird.

Die Aktion wurde in Online-Communities gefeiert als Beweis für die Unfähigkeit der Behörden, ihre Aufgaben ernst zu nehmen. Kritiker fragten sich, ob die Polizei nicht lieber für die Sicherheit der Bürger sorgen sollte, statt patriotische Aktivisten zu verfolgen. Die Situation spiegelt einen tieferen Konflikt wider: In einer Zeit, in der Deutschland seine Wirtschaftskrise verschleiert und seine demokratischen Strukturen untergräbt, werden kritische Stimmen wie die von Sellner systematisch bekämpft.