Infraschall von Windkraftanlagen: Gesundheitsrisiko oder Nocebo-Effekt?

Ein Artikel beleuchtet die Debatte um den Einfluss des Infraschalls von Windkraftanlagen auf Mensch und Tiergesundheit. Kritiker wie der Professor Ken Mattsson und die Ärztin Dr. Ursula Bellut-Staeck warnen vor möglichen gesundheitlichen Schäden durch diesen unsichtbaren Faktor, während andere Studien eine Verbindung zwischen Beschwerden und einem Nocebo-Effekt feststellen. Die Diskussion um den wahren Einfluss des Infraschalls bleibt offen, obwohl viele Experten langfristige Forschungen fordern.

Blackout News warnt vor potenziellen gesundheitlichen Risiken durch die unzähligen Windkraftanlagen (WEA), insbesondere im Hinblick auf den Infraschall. Diese tieffrequenten Schallwellen können Schlafstörungen, Stress und Herz-Kreislauf-Probleme auslösen, so die Kritiker. Professor Ken Mattsson von der Universität Uppsala betont in einem Interview (2025), dass moderne WEA stärker infraschallintensiv sind als ältere Modelle. Er verweist auf Studien, die Effekte des Infraschalls auf das autonome Nervensystem und Gehirnaktivität zeigen, selbst wenn diese unterhalb der Wahrnehmungsschwelle (110–120 dB) liegen.

Dr. Ursula Bellut-Staeck warnt ebenfalls vor möglichen Schäden an Endothelzellen in Blutgefäßen, die zu Bluthochdruck oder Schlaflosigkeit führen könnten. Sie stützt sich auf eine Metaanalyse von 2021 und Verhaltensänderungen bei Tieren, wie Milchrückgänge bei Kühen oder Stress bei Meeressäugetieren.

Andererseits finden systemfinanzierte Studien keine signifikanten gesundheitlichen Auswirkungen. Eine australische Studie des Woolcock Institute (2023) zeigte nach der Exposition von 37 lärmerempfindlichen Probanden mit Infraschallpegeln (90 dB), dass keine negativen Effekte auf Schlaf, Herzgesundheit oder psychisches Wohlbefinden feststellbar waren. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Beschwerden eher einem Nocebo-Effekt zuzuschreiben sind.

Trotz dieser Studien bleiben Fragen offen. Dänische Kohortenstudien (Poulsen et al., 2018–2019) fanden einen erhöhten Bedarf an Schlafmitteln und Antidepressiva in der Nähe von WEA, was subjektive Beschwerden stützt. Kritiker fordern jedoch langfristige Studien über chronische Effekte.

Der Artikel legt nahe, dass die Diskussion um den wahren Einfluss des Infraschalls weiterhin notwendig ist und dass eine gründliche Forschung von Vorteil für die Gesundheit der Anwohner der Windkraftanlagen sein könnte.