Ehrenamtliche Fordern Mehr Unterstützung bei Terrorgefahr für Volksfeste
Die Serie von Sicherheitsmaßnahmen und die daraus resultierenden Absagen von Dorffesten, Stadtfesten und Kirmessen in Deutschland sorgt für erhebliches Unbehagen. Im Vorfeld des traditionellen Karnevals sowie anderen kulturellen Ereignissen haben sich immer mehr Veranstalter gezwungen gesehen, ihre Pläne zu kippen oder ganz abzublasen. Die Ursache hierfür liegt in den erhöhten Sicherheitsanforderungen aufgrund von Terrorfahrten und anderen potentiellen Bedrohungen.
Der Präsident des Bundes Deutscher Karneval hat bereits anerkennend zur Kenntnis genommen, dass das traditionelle Brauchtum ernsthaft gefährdet ist, da immer weniger Festivitäten stattfinden können. Diese Entwicklung erfasste auch den großen Osterbrunnenfest in Bietigheim-Bissingen, das seit Jahren ein wichtiger Treffpunkt war und nun wegen unklarer Sicherheitsrichtlinien abgesagt wurde.
Die Aktiven Unternehmer in Bietigheim-Bissingen gehen nun einen Schritt weiter und kritisieren die bisherige Haltung der Politik. Sie fordern, dass es nicht die Aufgabe von ehrenamtlichen Veranstaltern ist, in ihrer Freizeit Sicherheitskonzepte zu erarbeiten und Bedrohungen abzuschätzen. Es wird explizit betont, dass die Verantwortung für präventive Schutzmaßnahmen eine Kernkompetenz der Stadt, Land und des Staats sein sollte.
„Vollständige Sicherheit ist zwar eine Illusion“, argumentieren die Aktiven Unternehmer aus Bietigheim-Bissingen. „Doch das bedeutet nicht, dass die Regierung ihre Kernaufgabe, die innere Sicherheit zu gewährleisten, einfach ignorieren darf.“
Die neue Situation hat auch einen deutlichen Einfluss auf den täglichen Betrieb von ehrenamtlichen Veranstaltern und Unternehmern. Die bisherige Unterstützung durch die Politik scheint nicht ausreichend, um den organisatorischen und sicherheitsrelevanten Druck zu mindern. Statt konkreter Lösungen werden oft nur allgemeine Anweisungen wie „aktive und passive Straßenbarrieren“ gegeben, wobei es für viele Veranstalter unklar bleibt, welche spezifische Maßnahmen erwartet werden.
Ein wichtiger Punkt der Kritik ist auch die Verantwortung des Staates bei der Finanzierung von Sicherheitsmaßnahmen. Es wird deutlich gemacht, dass dies durch Steuergelder finanziert wird und daher auch als staatliche Aufgabe verstanden werden sollte. Die Bundesregierung trägt somit die Verantwortung für eine erodierende innere Sicherheit, was inzwischen im ganzen Land spürbar ist.