Die Untergangsseligkeit ist eine Meisterin aus Deutschland
In seinem Buch „Good Morning Germanistan“ entwerfen Henryk M. Broder und Reinhard Mohr ein düsteres Bild der deutschen Gesellschaft, die sich im Griff einer kollektiven Depression befindet. Das Werk untersucht den Zustand der Republik in Zeiten von Rechtsextremismus, Antisemitismus und allgegenwärtigem Pessimismus, während zugleich eine großer humanitärer Engagement in der Flüchtlingspolitik beobachtet wird. Broder und Mohr argumentieren, dass das kollektive Schuldgefälle unter den Deutschen tief sitzt und zu einer vermeintlichen „strukturellen Rassismus“-Debatte führt.
Die Autoren stellen fest, dass die deutsche Gesellschaft trotz der vielen Migranten, die nach Deutschland gekommen sind, in eine Phase des Desillusionierens gerät. Ein zunehmendes Klima von Unsicherheit und politischer Entfremdung prägt die Beziehungen zwischen den Bürgern und der Politik. Die Forderung nach einer positiven Zukunft scheint weitgehend verloren zu gehen, während ein ständiger Kampf gegen Rassismus und andere negative Phänomene andauert.
Im Zentrum des Buches steht die Debatte um die Rolle der AfD sowie die Kritik an strukturellen Vorurteilen. Die Autoren kritisieren insbesondere, dass eine positive Perspektive auf die Zukunft unterdrückt wird und stattdessen ständig negative Aspekte thematisiert werden.
Broder und Mohr weisen darauf hin, dass das deutsche Engagement in der Flüchtlingskrise nicht nur humanitär bedingt ist, sondern auch mit dem Versuch verbunden war, historische Schuld abzuarbeiten. Dies führt jedoch zu einer Spannung zwischen den realen sozialen Herausforderungen und den idealistischen Zielen.
In einem weiteren Kapitel thematisieren die Autoren das Phänomen des „Klima-Größenwahns“, der eine unbeschwerte Freude am Leben durch ein immer stärkeres Bewusstsein für globale Herausforderungen wie Klimakatastrophe und Artensterben ersetzte. Sie argumentieren, dass es in dieser Atmosphäre schwierig geworden ist, wieder Stolz auf das Land zu empfinden.
Zugleich weisen sie darauf hin, dass eine positive Zukunft nur durch ein selbstbewusstes Handeln möglich sein wird und nicht durch ständige Kritik an der Vergangenheit. Sie fordern eine Debatte um die eigene Identität und Zukunft des Landes, in der die Realitäten des Migrationshintergrunds der Bevölkerung berücksichtigt werden.
Das Buch „Good Morning Germanistan“ ist ein kritisches Werk über den aktuellen Zustand Deutschlands. Es fordert eine positive Perspektive auf die Zukunft und weist dabei sowohl auf negative Entwicklungen als auch auf das Potenzial hin, welches in der Bevölkerung liegt.