Schlechtere Regierung durch Frauenfeindlichkeit oder Wokeness? Eine Debatte ohne Substanz
Zu wenig Frauen im Parlament?
Die Aussage, dass die Interessen derjenigen, die nicht im Parlament vertreten sind, ignoriert werden, ist in vielen linken Kreisen ein häufig geäußertes Argument gegen die CDU und CSU. Die Sprecher dieser Ansichten behaupten, dass dort nicht genug Frauen zu finden seien. Lang vergessene Vorurteile gegen konservative Parteien werden plötzlich wieder hervorgeholt und als Beweis für angebliche Frauenfeindlichkeit herangezogen. In der politischen Arena sei es lange Zeit ausreichend gewesen, konservative Stimmen mit Vorwürfen zu diskreditieren, während man selbst in einer komfortablen Stellung verharrte. Die Überraschung über den Wahlerfolg der CDU/CSU in einigen Bundesländern wurde mit der Annahme abgetan, dass dies nur in Gebieten mit einem älteren Wählerklientel geschah. Einmal mehr wurde nach einem Aufschrei gegen Rechts und einer Demonstration gegen vermeintliche Diskriminierung in die vermeintlich sichere Kuschelecke zurückgekehrt.
Doch dann nahmen die Wahlergebnisse von Sachsen und Thüringen ihren Platz im Berliner politischen Diskurs ein. Die schockierten Stimmen im linken Lager mussten erkennen, dass die übliche Bezeichnung „Nazi“ für die Gegner kaum noch einen Eindruck hinterließ. Aber das Thema Frauen in der Politik war ja auch noch nicht erledigt. Ein Bild, das CSU-Chef Markus Söder von einer internen Parteisitzung auf seinem sozialen Medienprofil postete, sorgte für Aufregung. Darauf waren ausschließlich ältere Männer zu sehen, was nun als Symbol für die Rückschritte in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit gedeutet wird. Diese Darstellung ruft besorgte Reaktionen und kritische Berichterstattung hervor, die sich auf das vermeintlich niedrige Engagement für Frauen in der Politik konzentrieren.
Diverse Zeitungen aus Deutschland scheinen sich über diese Debatte abgestimmt zu haben. Es wird wohl bald keine Demos gegen Rechts mehr geben, sondern Aktionen für Frauenrechte. „Die Hälfte der Macht den Frauen“ lautet ein gefällig formuliertes Versprechen, zitiert von der Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt. Doch ironischerweise hat ihre eigene Partei vergangene Skandale um männliche Abgeordnete nicht gerade mit einem klaren Bekenntnis zur Transparenz gelöst.
Politikerinnen wie Lisa Paus, die als Familienministerin tätig ist, zeigen eher ein Desinteresse an den tatsächlichen Bedürfnissen von Frauen. Stattdessen wird eine Flagge gehisst, um eine progressive Haltung zu demonstrieren, ohne tatsächliche Verbesserungen für Frauen zu erzielen. Während das Wohlergehen von Müttern in Ungarn gefördert wird, scheint der Fokus hierzulande eine andere Richtung einzuschlagen.
Die Problematik beschränkt sich nicht nur auf eine politische Richtung. Auch innerhalb der Union stehen Frauen in hohen Positionen, die professionelles Versagen und Korruption zelebrieren. So bleibt die Frage, ob es für Wählerinnen von Bedeutung ist, von Frauen oder Männern regiert zu werden, wenn beide Gruppen sich als inkompetent erweisen.
Unter dem Vorwand der Repräsentation wird ein gefährliches Gedankenmuster gefördert – der woken Identitarismus. Diese Ideologie besagt, dass nur Gruppenmitglieder in der Lage sind, die Interessen der eigenen Gruppe zu verstehen. Für die meisten Gesellschaften in Europa ist das jedoch ein unhaltbarer Gedanke. Wenn Verantwortungsträger nur für ihre eigene Gruppe arbeiten, verfehlt das die Indienstnahme für das Wohl aller.
Zwar gibt es zu wenig Politiker, die wirklich kompetent, integer und empathisch handeln, jedoch wird dieses Defizit nicht durch die Beförderung minderqualifizierter Frauen beseitigt.
Schlussendlich stellt sich die Frage, warum die Gender-Politik es nötig hat, Quoten einzufordern, wenn in anderen Berufen ebenfalls Frauen in gleicher Weise kompetent sind, aber nicht in denselben Maßstäben gefordert werden.
Die Debatte rund um Frauenrechte und Repräsentativität trifft auf ein absurder Dilemma, das keineswegs nur die Geschlechter betrifft, sondern weitreichende gesellschaftliche Fragestellungen aufwirft.