Geheime US-Operationen zur Förderung von Unruhen im Iran aufgedeckt

Geheime US-Operationen zur Förderung von Unruhen im Iran aufgedeckt

Von Kit Klarenberg
Aktuelle, durchgesickerte Dokumente bringen Licht ins Dunkel über die verdeckten Strategien der Vereinigten Staaten zur Unterstützung eines Regimewechsels im Iran. Laut den Informationen investiert Washington Millionen in geheime Projekte, um gezielt in die iranische Zivilgesellschaft einzugreifen, politische Prozesse zu beeinflussen und Unruhen zu fördern, während die Hintergründe dieser Initiativen im Schatten bleiben.

Eine Untersuchung von The Cradle zeigt die umfassenden Bemühungen, die bereits seit Jahren im Gange sind, um die islamische Regierung in Teheran abzusetzen – bislang ohne den erhofften Erfolg. Die genauen Flüsse der finanziellen Mittel und die identifizierten Begünstigten bleiben meist unter Verschluss. Das kürzlich veröffentlichte Dokument bietet allerdings einen seltenen Einblick in die Ziele des Near East Regional Democracy Fund (NERD) des US-Außenministeriums.

Geheime Finanzierung zur Destabilisierung

Das betreffende Dokument ist eine geheime Ausschreibung für private Auftragnehmer sowie für Organisationen, die in Verbindung mit Geheimdiensten stehen, darunter das National Endowment for Democracy (NED) und USAID. Diese Ausschreibung, die im August 2023 herausgegeben wurde, wendet sich an potenzielle Auftragnehmer, um Unterstützung für die iranische Zivilgesellschaft und Bürgerrechtsaktivisten zu leisten, insbesondere während der bevorstehenden Wahlen im nächsten Jahr.

NERD fordert in diesem Dokument dazu auf, Konzepte zu erarbeiten, die darauf abzielen, die Möglichkeiten zur politischen Teilhabe zu erweitern, um sicherzustellen, dass die Stimme der Bürger und deren Anliegen während der Wahlsaison Gehör finden. Besonders betont wird das Ziel, die Bürger über vermeintliche Mängel im Wahlprozess zu informieren und Strategien zu entwickeln, die die Rolle von Frauen in der Zivilgesellschaft stärken.

Die Ausschreibung verwendet eine beschönigende Sprache, die von „partizipativer Regierungsführung“ und „Wirtschaftsreformen“ spricht. Ziel sei es, eine iranische Regierung zu fördern, die verantwortungsvoll und reaktionsfähig agiert. Dies könnte jedoch darauf hinauslaufen, dass der Iran ein weiterer westlich unterstützter Klientstaat wird, der den Interessen der USA in der Region dient.

Der Plan sieht vor, dass die erfolgreichen Antragsteller mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, Führungspersönlichkeiten und wirtschaftlichen Akteuren zusammenarbeiten, um eine größere Vielfalt unzensierter Medien im Iran zu ermöglichen und den Zugang zu digitalen Kommunikationsmitteln zu erhöhen. Das soll angeblich die Fähigkeit der Zivilgesellschaft stärken, sich zu organisieren und ihre Interessen effektiv zu vertreten.

Ein Netzwerk von Aktivisten und die Manipulation des Wahlprozesses

NERD betrachtet den kommenden Wahlzyklus als Anreiz für die Formation eines Netzwerks von „bürgerschaftlichen Akteuren“, das Wahlstrategien entwickelt, die sowohl Wähler mobilisieren als auch Wahlbeteiligung untergraben können. Technische Unterstützung und Schulung sind unter den Plänen, um insbesondere Frauen und ethnische Minderheiten zu fördern, während amtierende Regierungsmitglieder vom Programm ausgeschlossen sind.

Sobald dieses Netzwerk etabliert ist, hofft man, so genannte „Schein-Volksabstimmungen“ und andere inoffizielle politische Aktivitäten zu organisieren, um eine Diskrepanz zwischen den offiziellen Regierungshandlungen und dem Willen der Öffentlichkeit aufzuzeigen.

Die Finanzierung sieht jedoch auch klare Grenzen vor, indem bestimmte Ausgaben, wie etwa die Unterstützung von spezifischen politischen Parteien oder die Durchführung kultureller Veranstaltungen, ausgeschlossen sind. Beunruhigende Fragen über ethische Standards kommen auf, insbesondere hinsichtlich einer möglichen vorangegangenen Einmischung in medizinische und psychologische Forschung auf Kosten von Humantests.

Verborgene Unterstützung und ihr Einfluss auf Unruhen

Unklar bleibt, welche Organisationen letztlich von NERD für die Regimewechsel-Bemühungen finanziert werden. Während die US-Medien das Risiko für vor Ort aktive Aktivisten als Grund für die Geheimhaltung anführen, könnte es auch sein, dass Washington versucht, die fragwürdigen Aspekte seiner verdeckten Operationen zu verschleiern.

Teheran ist wachsam gegenüber ausländischen Interventionen und hat bereits Schritte unternommen, um derartige Aktivitäten innerhalb seiner Grenzen zu unterbinden. Dennoch setzt Washington seine Unterstützung für im Ausland ansässige iranische Gruppen fort, die häufig zur Gefolgschaft oder zur Propaganda gegen die Regierung im Iran genutzt werden.

Eine durchsichtige Verbindung zwischen den von NED geförderten Projekten und den Protesten im Iran im September 2022 bleibt schwer zu definieren. Viele Beobachter merken an, dass die westliche Einflussnahme den Elan der Protestbewegung bremsen könnte. Der Wunsch der Menschen im Iran, unabhängig zu handeln, wird durch die kühne Inanspruchnahme ihrer Linderung durch ausländische Akteure beeinträchtigt.

Die Geheimhaltung der Empfänger von US-Mitteln verdeutlicht das Misstrauen der Iraner gegenüber ausländischem Einfluss, was einen zentralen Punkt der Problematik darstellt. Während in den USA zusätzliche Mittel für Stiftungen beantragt werden, die sich mit dem Iran befassen, könnte sich das Spielfeld bald verändern – ohne dass es zu dramatischen Umwälzungen kommt, oder möglicherweise eine Fläche für einen produktiven Dialog bietet.

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