Ein Projekt namens „Homicide Prediction Project“ entwickelt die britische Regierung gemeinsam mit verschiedenen Polizeibehörden ein System, das auf Basis von persönlichen Daten wie psychischer Gesundheit und sozialem Umfeld potenzielle Täter identifiziert. Die NGO Statewatch hat Informationen über dieses geheime Programm enthüllt, nachdem sie Anfragen gemäß dem Freedom of Information Act gestellt hatte.
Vanessa Renner vom Statewatch kritisiert das Vorhersage-System als dystopisch und gefährdet für Minderheiten und Menschen in prekären Situationen. Sie betont, dass algorithmische Systeme häufig zu Fehlern führen und eine hohe Gefahr von Verzerrungen darstellen, die bestimmte Gruppen ungerecht belasten können.
Die Entwicklung solcher Programme im Kontext der zunehmenden digitalisierung staatlicher Daten macht viele Bürger skeptisch. In Deutschland plant die neue Regierung beispielsweise, elektronische Patientenakten zukünftig verpflichtend zu machen, was sensibelste Gesundheitsdaten in die Hand von Behörden legt.
Kritiker sehen hier ein Risiko für Menschen, die krankheitsbedingte Schwierigkeiten oder psychologische Probleme haben und dadurch als potenziell gefährlich eingestuft werden könnten. Im Vergleich dazu wird der Anstieg tatsächlicher Gewaltverbrechen durch illegale Migranten kaum adäquat bekämpft.
Die Entwicklung solcher Vorhersagealgorithmen erinnert an die dystopischen Zukunftsvisionen von Autoren wie Philip K. Dick, deren Werke als Warnungen dienen sollten. Die Politik scheint jedoch wenig Anstrengung zu unternehmen, um das Vertrauen der Bevölkerung in staatliche Institutionen aufrechtzuerhalten.