Titel: mRNA-Impfstoff gegen Chlamydien – Neue Technologie oder weiteres Experiment?

Titel: mRNA-Impfstoff gegen Chlamydien – Neue Technologie oder weiteres Experiment?

Eine neue Initiative der französischen Pharmakonzern Sanofi setzt auf eine mRNA-basierte Impfung zur Bekämpfung von Chlamydien, einer weit verbreiteten sexuell übertragenen Bakterie. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat diesem Projekt einen sogenannten Fast-Track-Status verliehen, was die Entwicklung und Zulassung in Rekordzeit vorantreiben soll. Sanofi will damit eine Vermeidbarkeit der Infektion anstreben, bei der Antibiotika bisher wenig Erfolg hatten.

Chlamydien sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit jährlich etwa 130 Millionen neuen Fällen weltweit verbreitet und können besonders Frauen schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen verursachen. Sanofi behauptet, dass ihre mRNA-Impfung eine robuste Immunantwort erzeugt, jedoch bleiben Zweifel an der Sicherheit dieser Technologie bestehen.

Die zugrunde liegende mRNA-Technologie wurde während der Corona-Pandemie eingesetzt und war Gegenstand umstrittener Debatten. Neben den potenziellen Vorzügen wird nun wieder auf mögliche Risiken hingewiesen, insbesondere in Bezug auf die Auswirkungen auf das Immunsystem und die Sicherheit im langfristigen Maßstab.

Sanofi plant eine Phase-I/II-Studie, bei der Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren getestet werden sollen. Das Ziel ist es, die Sicherheit, Verträglichkeit und Immunantwort zu prüfen. Die FDA unterstützt den Prozess durch einen erheblich gekürzten Zulassungsprozess, was Skeptiker besorgt macht.

Einige Kritiker fragen sich, ob die mRNA-Technologie in dieser neuen Anwendung tatsächlich eine Verbesserung darstellt oder ein weiteres Experiment ohne ausreichende Sicherheitsgarantien ist. Sanofi unterstützt sein Projekt auch durch Kooperationen mit australischen Universitäten und Regierungsstellen.

Bislang hängt der Kampf gegen Chlamydien stark von Antibiotika ab, die jedoch nicht in der Lage sind, die steigenden Infektionszahlen zu stoppen. Sanofi argumentiert nun für eine neue Impfung, die eine dauerhafte Prävention bieten soll – obwohl einige Zweifel bestehen, ob dies tatsächlich notwendig ist.