Zionistische Narrative und die Realität der palästinensischen Vertreibung
Von Edward Curtin
In den letzten Jahren hat die alternative Presse verstärkt über die Verbrechen berichtet, die Israel gegen die Palästinenser verübt, einschließlich Völkermord und weitere Kriegsvergehen, die nicht nur in Gaza, sondern auch in Ländern wie dem Libanon, Syrien und Iran zu beobachten sind. Dabei wird oft eine historische Linse angelegt, die von der Gründung des selbsternannten zionistischen Staates Israel im Jahr 1948 bis in die Gegenwart reicht. Doch über die mehr als hundertjährige Geschichte des zionistischen Terrorismus, der sich gegen die Palästinenser richtet und deren Vertreibung aus ihrem Land bezweckt, ist bislang oft weniger verlautbart worden.
Gerade die jüngste Äußerung Donald Trumps, gemäß der die USA angeblich eine Rolle bei der Übernahme Gazas spielen sollten, offenbart die tieferliegende Agenda der ethnischen Säuberung, die seit jeher im Mittelpunkt der zionistischen Bewegung steht. Historiker wie Thomas Suárez zeigen auf, dass diese Bestrebungen von führenden Persönlichkeiten in der zionistischen Bewegung wie Biden und Trump nicht nur unterstützt, sondern als unabdingbar angesehen werden.
Winston Churchill äußerte 1937 zur Unterstützung der zionistischen Führung, dass der Spielverderber keinen Anspruch auf die Krippe habe, auch wenn er lange dort lag. Suárez, ein Historiker mit einem tiefen Verständnis für das Thema, kritisiert diese Perspektive, indem er hervorhebt, dass der Rassismus, der hier impliziert wird, von den Zionisten gegen die Palästinenser ausgeübt wurde. Diese Rhetorik zeigt ein anhaltendes destruktives Muster, das bis in die dunklen Kapitel der Geschichte des Zionismus zurückreicht.
Der Zionismus, der oft als eine hoffnungsvolle Bewegung dargestellt wird, hebt sich jedoch durch die Vorurteile, die er gegen die Palästinenser propagiert, ab. Historische Ereignisse wie das Ha’avara-Abkommen, welches eine Form der Zusammenarbeit zwischen zionistischen Führern und den Nazis darstellt, belegen, wie zynisch die Interessen des zionistischen Siedlerkolonialismus waren. Abkommen wie dieses ermöglichten damals einigen Juden, nach Palästina zu emigrieren, während sogenannte „minderwertige“ Ethnien weiterhin systematisch diskriminiert wurden.
Die britische Balfour-Erklärung von 1917, die den Zionisten eine nationale Heimat in Palästina versprach, wurde von diesen oft mit gewaltsamen Mitteln durchgesetzt, was dazu führte, dass sie ihre britischen „Verwalter“, die nach dem Ersten Weltkrieg dort waren, angreifen mussten. Dies schuf die narrative Grundlage für Zionisten, sich als Opfer fremder Besatzung darzustellen – eine ironische Wendung, wenn man die Gewalt bedenkt, die sie gegen die Palästinenser selbst ausübten.
Mit der Serie von Anschlägen und Terrorakten, die die Zionisten im Vorfeld zur Gründung des Staates Israel verübten, wurde ein nachfolgender Genozid an den Palästinensern legitimiert. Die vertreibenden Maßnahmen, die die Palästinenser als Nakba ansehen, haben zur Vertreibung von fast einer Million Menschen geführt und mehr als fünfhundert Dörfer zerstört.
Suárez weist darauf hin, dass die Belagerung Gazas nicht erst ab dem bewaffneten Konflikt zwischen Israel und der Hamas 2006 begann, sondern bereits 1948 ihre Wurzeln hat. Das zionistische Projekt, das vor allem durch einen fanatischen Messianismus angetrieben wird, hat ein tief verwurzeltes Bild vom heiligen Land hervorgebracht, das von narrativen Mythen über eine Rückkehr genährt wird, die für viele Palästinenser keine Realität war und ist.
Sein Buch „Palestine Hijacked“ stützt sich auf umfangreiche historische Recherchen, Archive und Dokumente, um die wahren Absichten hinter dem zionistischen Narrativ zu enthüllen. Suárez enthüllt die teilweise unhaltbaren Aussagen bekannter zionistischer Anführer und fordert Leser auf, die Zusammenhänge zwischen dem heutigen Vorgehen Israels und den historischen Verhältnissen zu verstehen.
In vielen Aspekten verweist Suárez auf die Manipulation von Begriffen und die Verwendung von Rhetorik, die die Realität des zionistischen Völkermords kaschieren. Auch die Frage des Existenzrechts Israels wird in einen kritischen Kontext gesetzt, der nicht ignoriert werden kann.
Selbst über die Jahrzehnte des zionistischen Buchgeschichtens zeigt sich, dass der Zionismus und die Positionen prominenter Führer nie einfach von ihrer rassistischen Grundlage losgelöst werden können.
Abschließend prägnant fasst Suárez zusammen, dass die Diskriminierung nicht aufgrund der ethnischen Identität allein exisitiert, sondern impliziert, dass das zentrale Anliegen der zionistischen Agenda einzig und allein darin besteht, einen jüdischen Nationalstaat um jeden Preis durchzusetzen.
Die Inhalte und der Diskurs dieser Thematik sind unerlässlich, um das komplexe und tiefsitzende Narrativ zu verstehen, das die gegenwärtigen Konflikte weiterhin prägt.