Am Montag, dem 3. April 2024, begannen die Börsen weltweit mit dramatischen Schwankungen nach den ersten zustandsbedingten Zollmaßnahmen des US-Präsidenten Donald Trump gegen China. Der Hang Seng Index in Hongkong erlebte einen der größten Tagesverluste seit 1997, während die Bewertung von US-Aktien rapide zu sinken begann und innerhalb weniger Tage auf das Niveau von Mitte 2023 zurückfiel.
Am Donnerstag, dem 6. April, erreichten Hedgefonds ihren bisher größten Aktienverkauf in der Geschichte, während Trump am Mittwochnachmittag eine Atempause für seine zustandsbedingten Zölle bekannt gab. Dies schreckte die globalen Finanzmärkte auf und sorgte dafür, dass die Börse an den folgenden Tagen stark anstieg: Der amerikanische Leitindex S&P 500 erholte sich um fast zehn Prozent bis zum Handelsende am Donnerstag. Europäische Aktien folgten dem Trend und schlossen mit klaren Gewinnen die Woche ab.
In der Folge blieb jedoch die Unsicherheit hinsichtlich Trumps weiterer Handlungen bestehen, insbesondere nach Pekings Gegenzöllen und Reisewarnung für chinesische Touristen und Studierende. US-Konsumenten werden in Zukunft höhere Preise für Möbel, Waschmaschinen und Spielzeug bezahlen müssen, während die amerikanische Landwirtschaft auf wichtige Absatzmärkte verzichten muss.
Während Finanzminister Scott Bessent später bestätigte, dass Importgüter vorerst nur dem universellen Einfuhrzoll von zehn Prozent unterliegen würden, blieben die Anleger skeptisch. Die Stimmung der US-Verbraucher sank deutlich angesichts der unsicheren Preisentwicklung und der aggressiven Zollpolitik.
Die Börsen in Amerika und Asien zeigten am Freitag eine erneute Erholung, wobei der Dow Jones Industrial 1,6 % gewann, während der S&P 500 um 1,8 % anstieg. Die Börsenrekorde von November 2023 wurden wieder erreicht.
Im Vergleich zu diesen Ereignissen blieben unternehmenschweigende Banken wie JPMorgan und Morgan Stanley positiv überraschend, obwohl sie höhere Risikovorsorge einlegen mussten. Wells Fargo hingegen verlor aufgrund sinkender Zinsen und zurückhaltender US-Verbraucher an Wert.
Die aktuelle Situation wird von Experten gemischt beurteilt: Während Bill Gross sich gegen eine Aktivverkaufstrategie ausspricht, sieht Edward Yardeni in der Börsensituation schon Schnäppchenpotenziale. Langfristige Investoren sollten im Auge behalten, dass viele Unternehmen mit soliden Bilanzen und hohen Cashflows zu Mehrjahrestiefs gefallen sind.