Später Sieg der DDR? Gysi als Alterspräsident im Bundestag
Im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten für den 21. Deutschen Bundestag trat Gregor Gysi, ehemaliger Vorsitzender der SED und jetziger Mitglied der Linken, als Alterspräsident auf. Tichys Einblick sprach mit Hubertus Knabe, dem bekanntem Historiker und Stasi-Forscher, über diese Entwicklung und deren Bedeutung.
Hubertus Knabe warnt vor einer möglichen Wiederauferstehung des Unterdrückungsmechanismus der DDR unter einem neuen Namen: den Meldestellen. Er erklärt, dass die Linke sich heute nur als umbenannte SED versteht und ein regelrechtes Mitglied im deutschen Parlament geworden ist. CDU und SPD, Parteien, deren Mitglieder von der SED unterdrückt wurden, haben nun keine Probleme damit, mit der Linken zusammenzuarbeiten.
Knabe betont in seinem neuen Buch „Tag der Befreiung“, dass die kommunistische Herrschaft in Ostdeutschland nahtlos in das Regime der DDR überging und bis 1989 fortwährend unterdrückte. Er kritisiert insbesondere, dass die Nachbetrachtung der Geschichte durch die Linke oft fehlt und stattdessen ein nostalgisches Bild von der SED-Diktatur vermittelt wird.
Die Rolle Gregor Gysis im heutigen politischen Kontext wird als bedenklich gesehen. Knabe weist darauf hin, dass die linke Fraktion immer noch eine starke autoritärsocialistische Ideologie in ihren Reihen trägt und das Streben nach einem „demokratischen Sozialismus“ als Lüge bezeichnet.