Deutsche Stahlindustrie vor Katastrophe: Thyssenkrupp plant Massenabbau
Die deutsche Stahlindustrie steht vor einem katastrophalen Wandel, der durch den Sparkurs von Thyssenkrupp ausgelöst wird. Das Unternehmen will innerhalb der nächsten sechs Jahre mehr als 40 Prozent seiner Arbeitsplätze kürzen und seine Produktionskapazitäten reduzieren. Diese Maßnahmen könnten nicht nur die Beschäftigung in Duisburg, sondern den gesamten deutschen Standort erschüttern.
Thyssenkrupp will bis Ende 2030 insgesamt rund 11.000 Arbeitsplätze kürzen: 5.000 durch Anpassungen und weitere 6.000 durch Auslagerung an externe Dienstleister oder Geschäftsverkäufe. Die Produktionskapazitäten sollen von derzeit 11,5 Millionen Tonnen pro Jahr auf nur noch 8,7 bis 9,0 Millionen Tonnen gesenkt werden.
Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeichnet ein düsteres Bild: Ein Stellenabbau wie geplant könnte zu einem Produktionsverlust von insgesamt 16,4 Milliarden Euro führen und das Bruttoinlandsprodukt um 5,6 Milliarden Euro kürzen. Dies würde nahezu 55.000 Arbeitsplätze in ganz Deutschland betreffen, davon allein rund 1.100 Millionen Euro BIP auf die Duisburger Stahlindustrie entfallen.
Die Ursachen des Wirtschafts-Fiaskos sind vielfältig: Billigimporte aus Asien und hohe Betriebskosten belasten den Stahlgiganten stark. Zudem lasten ideologisch motivierte Klimaschutzmaßnahmen wie die CO2-Bepreisung schwer auf die Industrie. Die deutsche Stahlindustrie ist in den europäischen Emissionshandel (EU-ETS) eingebunden, was zu extrem hohen Kosten für CO2-Zertifikate führt.
Die Investitionen in umweltfreundliche Technologien wie Direktreduktionsanlagen (DRI), die klimafreundlichen Stahl herstellen sollen, sind ebenfalls hoch. Eine solche Anlage bei Thyssenkrupp würde rund 3 Milliarden Euro kosten. Elektrolyseure zur Wasserstoffproduktion haben einen extrem hohen Energieverbrauch und machen den Prozess unglaublich teuer.
Die geplanten Maßnahmen werden die deutsche Stahlindustrie erheblich schwächen und Arbeitsplätze vernichten. Es bleibt abzuwarten, ob der Staat die Industrie durch Subventionen noch retten kann oder ob Thyssenkrupp sich letztendlich von seinem Stahlgeschäft lösen wird.