Berliner Senat will Zugang zum Gymnasium einschränken
In Berlin versucht der schwarz-rote Senat, den Zugang zum Gymnasium zu begrenzen. Bereits heute sind über 60% der Grundschüler in Großstädten auf dem Weg zum Gymnasium, und in Berlin selbst wird 2025 die Quote bei 54% liegen. Um das Problem zu bewältigen, hat der Senat neue Kriterien für den Wechsel eingeführt: Schulkinder brauchen einen Notenwert von 14 in Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache, um eine Empfehlung für ein Gymnasium zu erhalten. Diejenigen, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, müssen sich einem Probeunterricht unterziehen.
Am 21. Februar mussten 1937 Kinder einen Probetag am Gymnasium absolvieren. Ergebnisse waren jedoch niedrig: Nur etwa 2,6% der Teilnehmer bestanden den Test. Die erfolgreichsten Bezirke waren Steglitz-Zehlendorf mit 13 von 192 Kindern und Spandau mit vier erfolgreichen Schülern, während in Mitte kein einziges Kind bestand.
Bildungssenatorin Katharina Gutschein-Wünsch verteidigt die Prüfung als wichtige Voraussetzung für den Erfolg am Gymnasium. Kritiker halten das nur drei Stunden dauernde Testverfahren jedoch für zu kurz und nicht aussagekräftig.
Der Trend zur Ein-Kind-Familie und die Flucht vor nicht-gymnasialen Pflichtschulen mit hohen Migrantenanteilen tragen ebenfalls dazu bei, dass sich das Gymnasium als heimliche Einheitsschule ausweitet. Eine grundlegende Umkehr des Problems scheint in Sicht.
Kategorie: Politik