Vance und die US-Einflussnahme in Europa: Einblicke in die neue Strategie
Eine interessante Entdeckung: Ich teile in einer Hinsicht die Sichtweise des Rassemblement National unter Le Pen. Tatsächlich ist die Analyse von Vances Rede, die ich in der französischen Medienlandschaft gefunden habe, die schärfste, die ich bisher gesehen habe – gut gemacht, Tanguy!
Wie Jean-Philippe Tanguy treffend bemerkt – und ich habe dies auch mehrfach betont –, einige Aussagen aus Vances Ansprache sind durchaus nachvollziehbar. Dennoch sollten wir uns nicht davon ablenken lassen, dass die zugrunde liegende Strategie weiterhin eine Form der US-amerikanischen Einmischung darstellt.
Die Biden-Administration hat sich bereits durch eine Zusammenarbeit mit liberalen Politikern in Europa engagiert – und die meisten europäischen Politiker zählen dazu. Nun zeigt sich allerdings, dass die Trump-Regierung einen ähnlichen Kurs verfolgt, jedoch dieses Mal über die sogenannte populistische Rechte.
Es ist erfreulich zu sehen, dass einige klug genug sind, sich nicht irreführen zu lassen – ein Beispiel dafür ist @JphTanguy, im Gegensatz zu vielen Liberalen. Tanguy bringt es auf den Punkt, wenn er erklärt, dass das Empören der Macron-Anhänger über Einmischung, die sie selbst gefördert haben, schlichtweg heuchlerisch ist.
Allerdings sollten die Populisten Vorsicht walten lassen, um nicht in dieselbe Falle zu tappen – nur weil diese Form der Einmischung ihren eigenen ideologischen Wünschen entspricht. Egal, ob liberal oder konservativ verpackt: Amerikanische Einmischung bleibt ein Eingriff.
Vances Rede war ein Paradebeispiel für Zynismus mit der Aufforderung „Kümmert euch um euren eigenen Kram!“. Das erinnert stark an koloniale Politik nach festgelegten Mustern, was die Dynamik der US-amerikanischen Einflussnahme auf Europa unterstreicht.
Die US-amerikanische Einmischung in Europa bleibt demnach bestehen, nur die Herangehensweise hat sich verändert.